Stuttgart (pm/ms) Die erneut aufgeflammte Debatte um den Bau einer zweiten Rheinbrücke entwickelt sich zu einem handfesten parteiinternen Zoff bei den Grünen. Landesverkehrsminister Winfried Hermann erwartet sich durch die zweite Rheinquerung eine erhebliche Verbesserung für den Verkehr, gab er heute in einem Zeitungsinterview bekannt. Die Antwort der Karlsruher Abgeordneten Bettina Lisbach und Alexander Salomon ließ nicht lange auf sich warten. Sie zeigen kein Verständnis für die Auffassung des Parteikollegen.
„Dass der Verkehrsminister aber in einer zusätzlichen Straßenbrücke über den Rhein nun eine Verbesserung für die Mobilität in der Region sieht, verwundert uns doch. Für uns sieht die Förderung nachhaltiger und umweltfreundlicher Verkehrslösungen in Karlsruhe jedenfalls anders aus“, heißt es in einer Stellungnahme. Die Karlsruher Politiker sehen durch die neue Brücke eine zusätzliche Belastung für Mensch, Natur und Umwelt.
„Vielleicht sind auch nicht alle Verantwortlichen in Stuttgart mit der spezifischen Karlsruher Verkehrssituation ausreichend vertraut“, so Salomon und Lisbach. „Anders können wir uns diese Rolle rückwärts jedenfalls nicht erklären.“
Mehr Tempo durch Trennung von Teilprojekten
Die Planung für eine zweite Brücke kommt indes scheinbar endlich voran. Durch eine Trennung der Teilprojekte „Brücke“ und „Anbindung an die B36“ soll es nun schneller an die Umsetzung gehen, so Verkehrsminister Hermann.
In ihrer Kritik sehen sich die Karlsruher Abgeordneten währenddessen durch den Bundesrechnungshof bestätigt. Der übe massive Kritik an der Planung einer zweiten Rheinbrücke – die sei sinnlos und unwirtschaftlich. Das Bundesverkehrsministerium hat die Aufgabe die Anbindung der zweiten Rheinbrücke an die B36 zu untersuchen. Ein Ergebnis gibt es bisher nicht.