Zukunft des Modehandels – Onlineshops bald so wichtig wie normale Geschäfte

Karlsruhe (cm) Starke Witterungsverhältnisse und eine starke Konkurrenz aus dem Internet drücken die Gewinnmargen der Bekleidungseinzelhändler. Allein im Jahr 2013 konnte der Onlinehandel seinen Gewinn um 41,7 Prozent steigern. Margen, von denen stationäre Händler nur träumen können. Doch die Modewelt hat Platz für beide Kanäle. Denn die Kunden schätzen die Vorteile aus beiden Vertriebsarten. Dabei müssen sich beide Kanäle jeweils nicht ausschließen.

Der Onlinehandel nimmt rasant zu. Nicht nur die großen Ketten unterhalten professionelle Online-Shops. Immer mehr Leute sind mit einer Kombination aus individueller Mode, Trendnews und mit zielgruppenspezifischen Angeboten in Form junger Mode-Websites wie fashionboxx.net vertreten. Bilder, Inszenierungen und kreative Ansätze befeuern das Aufstreben digitaler Modehändler. Bis 2017 schätzen Ökonomen den Anteil des Online-Handels auf 50 Prozent.

Die traditionellen Händler müssen das Einkaufserlebnis vertriebstechnisch mit dem Internet verzahnen, wollen sie nicht die junge Kundschaft zu stark verlieren. Dazu müssen sie in das Einkaufserlebnis investieren und mit Fachpersonal punkten, um die Stärken persönlicher Kaufberatung noch besser ausspielen zu können. Digitale Versandhäuser entwickeln immer ausgereiftere Methoden, die Produkte digital zu testen, zu durchleuchten und anzusehen. So schwindet der Ladenvorteil, die Passgenauigkeit genau zu erkunden. Denn das Vermeiden von Retouren ist die größte Herausforderung von Webshops, ebenso wie die Personalisierung des Kaufprozesses. Hier haben Geschäfte mit fachlich geschulten Beratern immer noch einen großen Vorteil. Doch schätzen tun diesen Faktor vor allem Ältere. Mit 76 Prozent liegt der Wunsch nach Beratung bei den über 60-Jährigen am höchsten.

Offline gegen Online: Was in Zukunft wichtig wird

Es gibt aber auch Stimmen, die sagen, dass das boomende Onlinegeschäft überschätzt wird. Bei probierintensiven Produkten wie Schuhen, aber auch beim subjektiven Empfinden liegen klassische Läden immer noch vorne. Entscheidend für die weitere Entwicklung werden neben der Beratungsqualität, auch die Warenverfügbarkeit und eine effiziente Logistik. Bei diesen Aspekten holen Onlineshops immer weiter auf, weil mit Videos, Grafiken, Bildern und mehrheitlich IT-gestützten Prozessen Effizienz und Wirkung gleichermaßen erhöht werden können. Der Trend bei Mode zur Kreativbranche, Individualität und zum Entertainment im großen und kleinen Stil fördert die Kaufgewohnheiten webaffiner Leute in stärkerem Maße. Das schmälert die Aussichten des stationären Handels.

Der Preiskampf und das schnelllebige Konsumverhalten erfordern eine hohe Flexibilität von den Händlern, vor allem bei spezifischen Produktgruppen, die stärker von Saison und Trends abhängig sind. Die Freiheit der Webshops in Sachen Produktpräsentation gipfelt in begleitenden Modeblogs und multimedialen Ratgebern. Diese wachsende Bedeutung von spezifischen Marken und deren Werte sollten zum Anker dafür werden, wie klassische Geschäfte sich aus dem digitalen Angebot hervorheben können. Dabei kann paradoxerweise das Internet helfen, mit Informationen, sozialen Medien und ungewöhnlichen Einblicken neue und alte Kunden aus allen Altersgruppen zu einem Besuch zu animieren. Studien wie diese zeigen, von welchen Trends im E-Commerce der Laden um die Ecke profitieren und lernen kann.

Bildrechte: Flickr Modehaus Hagemeyer goes Green - mit neuer LED-Shop-Beleuchtung 
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