Karlsruhe (cm) Wer in und um Karlsruhe auf Wohnungssuche ist, hat es schwer. Die Nachfrage ist enorm groß, das Angebot an freien Wohnungen hingegen knapp. Zudem werden die Wohnflächen der Stadt immer teurer. Wer auf der Suche nach einem neuen Zuhause ist, sollte deshalb viel Geduld mitbringen und flexibel sein.
Neue Wohnungen, wie jüngst in Durlach, werden nur wenige gebaut. Und wenn, dann sind die Mieten sehr teuer. Im Schnitt kostet Wohnraum in der Stadt pro Quadratmeter um die 14,81 Euro (30-m²-Wohnung) bzw. um die 9 Euro (60-m²-Wohnung). Günstigere Mieten gibt es momentan in Grün- und Hohenwettersbach, Wolfartsweiser und Stupferich. Die teuersten Wohnflächen befinden sich derzeitig in Nord- und Nordweststadt, Hagsfeld und in der Südstadt. Gründe für die hohen Mietpreise sind die hohe Nachfrage und der geringe Wohnungsbestand. Knapp 2.300 Wohnungen hätten in diesem Jahr gebaut werden müssen, tatsächlich waren es nur 1.800. Gute berufliche Perspektiven, vor allem für Informatiker, sowie renommierte Studiengänge ziehen jährlich Tausende Menschen nach Karlsruhe. Studenten haben es aufgrund ihres knappen Budgets aber besonders schwer.
Angespannte Lage für Studenten
Bis zu 10.000 neue Wohnplätze werden im Wintersemester 2016 für Studierende benötigt. Damit vor allem Erstsemester rechtzeitig zum Semesterbeginn ein Dach über dem Kopf haben, wurde im September eine kleine Zeltstadt für Neuankömmlinge errichtet. In den vergangenen 15 Jahren ist die Zahl der Studierenden in Deutschland um knapp 50 Prozent gestiegen, was die Wohnungspreise in den Universitätsstädten zusätzlich in die Höhe treibt. Gegenwärtig kostet ein WG-Zimmer im Schnitt 436 Euro. Zum Vergleich: 2013 kostete ein Zimmer etwa 383 Euro. Beim bundesweiten Scoring der deutschen Hochschulstädte liegt Karlsruhe auf Platz 16 – und ist damit eine der Städte, in denen der Wohnungsmarkt besonders angespannt ist.
Tipps für die Wohnungssuche
Wie findet man nun aber eine Wohnung auf dem deutlich angespannten Markt?
- Vor Ort sein: Es ist vorteilhaft, vor Ort zu sein, um sich persönlich beim potenziellen Vermieter vorzustellen.
- Flexibel sein: Wer in zentraler Lage wohnen möchte, muss entweder Abstriche bei der Wohnungsgröße machen oder mit höheren Mietpreisen rechnen.
- Erst einmal unterkommen: Oft findet sich eine Wohnung „in letzter Sekunde“. Sie muss nicht alle persönlichen Ansprüche erfüllen; vielmehr kann sie als Ausgangspunkt für die weitere Suche gesehen werden. Privatvermieter, die ein Gästezimmer offerieren, sind beispielsweise ideal, um in der Stadt Fuß zu fassen und entspannter auf Wohnungssuche zu gehen. Zudem ist ein Umzug in die „richtige“ Wohnung später leichter zu bewerkstelligen, denn man kann dann ein verlässliches Umzugsunternehmen in Karlsruhe beauftragen.
- Verschiedene Möglichkeiten nutzen: Es gibt viele Wege, den zukünftigen Vermieter zu finden. Freie Wohnungen werden zum Beispiel in Zeitungen inseriert (die BNN veröffentlicht mittwochs und samstags Mietanzeigen). Auf Wohnungsportalen, der Zimmervermittlung vom Studierendenwerk Karlsruhe, aber auch auf Ebay Kleinanzeigen gibt es zahlreiche Wohnungsangebote. Außerdem sollte man sich mit Freunden und Bekannten unterhalten: Oft kennt jemand jemanden, der einem weiterhelfen kann. Wer eine Wohnung für den Übergang oder einen kürzeren Zeitraum sucht, kann sich nach einem Boardinghaus umsehen. Und wer selbst wenig Zeit für die Wohnungssuche hat, sollte eventuell die Unterstützung eines Maklers in Erwägung ziehen.
- Vorbereitet sein: Wer eine Wohnung besichtigt, sollte die wichtigsten Unterlagen (Mietschuldenfreiheitsbescheinigung, Schufa-Auskunft, Gehaltsnachweis, ggfs. Bürgschaft) schon dabeihaben.
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