Pforzheim/Leinfelden-Echterdingen (pm/cm) Wie endet ein Flugzeug-Leben? Dieser Frage geht der Pforzheimer Professor Jörg Woidasky von der Fakultät für Technik nach. Der Pforzheimer Forscher hat führende Köpfe des Flugzeuggewerbes zum zweiten internationalen Aircraft Recycling Symposium eingeladen.
Am 11. und 12. März tauschen sich Flugzeughersteller, -zulieferer und Entsorgungsunternehmen über die Recycling-Möglichkeiten für Flugzeuge aus. Organisiert wird das Aircraft Recycling Symposium von der Hochschule Pforzheim und unterstützt vom Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT).
Weltweit 30.000 Verkehrsflugzeuge sind derzeit im Betrieb, in 20 Jahren sollen es rund 10.000 mehr sein. Doch nach knapp 30 Jahren endet ein Flugzeugleben. Wohin dann mit dem Schrott? „Der Schrottwert beträgt in der Regel lediglich etwa 100.000 Euro“, weiß Professor Jörg Woidasky. „Ganz anders sieht es bei den zertifizierten Teilen aus: Komponenten wie Antriebe, Fahr- und Triebwerke können mehrere Millionen Euro wert sein“ Das Ziel ist es daher, diese Komponenten wieder zu verwerten.
Seit 2005 gibt es erste Ansätze zur Demontage und Verwertung von Flugzeugen. Mittlerweile gibt es einige Spezialisten in diesem Umfeld, bislang fehlen jedoch weltweit effiziente Strukturen, verbindliche Standards sowie einheitliche Techniken und Verfahren. Ein Schwerpunkt des Symposiums liegt deshalb auch auf der Wiederverwertung von hochwertigen Materialien. Die ist nicht nur für die Luftfahrt attraktiv, sondern eben auch für Automobil- und Windkraftbranche. Der Einladung der Hochschule Pforzheim zum ersten internationalen Aircraft Recycling Symposium im Dezember 2013 folgten rund 60 Teilnehmer aus zehn Ländern.