Wie mit Wolf leben? Landesregierung sucht Gespräch mit Tierhaltern

Stuttgart (pm/da) Nachdem der Wolf offiziell in Baden-Württemberg sesshaft geworden ist, sucht die Landesregierung das Gespräch mit Tierhaltern und Landwirten. Zu diesem Zweck trafen sich am Montag Vertreter des Umwelt- und Landwirtschaftsministerium zu einem runden Tisch unter dem Motto ‚Tierhaltung in Naturschutz und Landschaftspflege‘. Das gab das Umweltministerium heute bekannt.

„Wir nehmen die Sorgen der Weidetierhalterinnen und -halter sehr ernst. Deshalb werden wir uns künftig regelmäßig in diesem Rahmen mit den Verbänden treffen und austauschen“, sagten Umweltminister Franz Untersteller und Landwirtschaftsminister Peter Hauk zum Auftakt. Beide betonten, wie wichtig die Tierhaltung im Land für die regionale Erzeugung hochwertiger Lebensmittel und für den Erhalt und die Entwicklung der Kulturlandschaft in Baden-Württemberg sei. Bei dem Gespräch waren dem Umweltministerium zufolge auch Vertreter von Bauernverbänden, der Verbände des ökologischen Landbaus sowie den landwirtschaftlichen Fachverbänden Tierzucht, -haltung und -ernährung anwesend.

Verbände fordern Schutzzonen für Weidetierhaltung

Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Rückkehr des Wolfes nach Baden-Württemberg und die damit verbundenen Herausforderungen für die Weidetierhaltung. Die Verbände forderten nach Angaben des Umweltministeriums spezielle Schutzzonen für die Weidewirtschaft, in denen eine erforderliche Ausnahmegenehmigung für das Töten des Wolfs leichter zu erlangen ist. Auch sei die Frage zu klären, wer dafür hafte, falls eine Herde nach einem Wolfsangriff ausbreche. Einigkeit habe bei den Teilnehmern darin bestanden, dass die Rückkehr des Wolfes die Weidetierhaltung in Baden-Württemberg unter Druck bringen werde. Gesellschaft und Politik seien gefordert, die Nutztierhalterinnen und -halter bei der Bewältigung der vielfältigen Herausforderungen nach Kräften zu unterstützen.