Widerstand gegen Zugausfälle bei AVG wächst

Germersheim (pm/da) Der Germersheimer Landrat Fritz Brechtel (CDU) hat heute angekündigt, den Ausfall der Stadtbahnfahrten prüfen zu lassen und eine Kürzung der Zahlungen an die Albtahl Verkehrsgesellschaft (AVG) zu fordern. ,,Es kommt leider immer wieder zu gravierenden Störungen im Betriebsablauf der Linie S 51/52 und zu erheblichen Fahrrtausfällen, im Oktober zusätzlich auch auf der Linie S5″, so Brechtel. Ähnlich hatte sich vergangene Woche bereits Pfinztals stellvertretender Bürgermeister und CDU-Vorsitzender Frank Hörter geäußert.

Brechtel hatte die Verantwortlichen der AVG zur letzten Sitzung des Kreisausschusses eingeladen, weil die Verkehrsgesellschaft seiner Meinung nach seit der Inbetriebnahme 2010 bis heute den Betrieb auf der Strecke S 51/52 nicht zufriedenstellend abwickeln kann. Er kündigte an, den Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz-Süd (ZSPNV) zu bitten genau zu prüfen, welche und wie viele Stadtbahnfahrten ausfallen – und dann eine Kürzung der Zahlungen an die AVG zu fordern. Der Verband übernimmt pro Jahr 760.000 Euro der Betriebskosten für den Stadtbahnbetrieb.

Pfinztal will ebenfalls Kürzungen

Vergangenen Freitag hatte die Gemeinde Pfinztal angekündigt, gegen die Unzuverlässigkeit des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) in der Region vorzugehen. Der stellvertretende Bürgermeister und CDU-Vorsitzende Frank Hörter sagte: ,,Für die Kommunen, den Landkreis Karlsruhe und die Fahrgäste wird der ÖPNV zunehmend teurer. Sollten weitere Leistungsverschlechterungen eintreten, muss der Zuschuss der Gemeinde Pfinztal und des Landkreises auf den Prüfstand.” Im Rahmen ihres Versorgungsauftrags muss eine Stadt sicherstellen, dass die Menschen in der Stadt und auf dem Land die Möglichkeit behalten, Arztbesuche und Lebensmitteleinkäufe mit dem öffentlichen Nahverkehr zu organisieren. Die Stadt Pfinztal zahlt jedes Jahr 700.000 Euro für die Leistungen der AVG, der Landkreis Karlsruhe insgesamt 16 Millionen Euro.

Zugausfälle wegen Personalmangel

Hintergrund des Widerstands sind die vermehrten Zugausfälle bei der AVG, die nach Angaben der Verkehrsgesellschaft Krankheitsfälle beim Personal als Ursache haben. Sie treibe deshalb die Ausbildung neuer Triebfahrzeugführer voran. Der technische Geschäftsführer der AVG, Acan Egerer, sagte im Gespräch mit Baden TV, dass die Leistungen der AVG und die Zahlungen der Gemeinden vertraglich geregelt seien: Für Ausfälle erhalte die Verkehrsgesellschaft kein Geld. Es sei daher auch in ihrem Interesse, die Ausfälle so gering wie möglich zu halten.