Wetterstation Rheinstetten feiert zehnjähriges Bestehen

Karlsruhe (pm/ame) Egal ob Klimaprognosen für 100 Jahre oder die Wettervorhersage für morgen: je genauer und kontinuierlicher Messdaten aufgenommen werden, desto aussagekräftiger sind auch die Prognosen. Das KIT betreibt eine Vielzahl von stationären und mobilen Messgeräten für Forschung und Lehre. Die Wetterstation Rheinstetten im Karlsruher Umland feiert nun Jubiläum und liefert seit zehn Jahren automatisiert eine solide Datenbasis für Wissenschaftler weltweit.

„Gerade weil das Wettergeschehen täglich wechselt, brauchen wir die kontinuierlichen, langfristigen Daten von Wetterstationen wie Rheinstetten“, erläutert Bernhard Mühr, Meteorologe am KIT. Während der letzten zehn Jahre reichte die Temperaturspanne an der Messstation von Minus 19,3 Grad Celsius, die am 26.12.2010 um 07.00 Uhr morgens registriert wurden, bis zu 37,5 Grad Celsius am 09.06.2014 um 14.35 Uhr. Die Durchschnittstemperatur über die 10 Jahre betrug 10,9 Grad Celsius. Mit 12,3 Grad Celsius war das Jahr 2014 das wärmste der Messreihe. Rheinstetten folgt damit dem globalen und deutschlandweiten Trend, die ebenfalls 2014 als Rekordjahr ausweisen. „Aber selbst in einem homogen erscheinenden Gebiet wie dem Oberrheingraben ergeben sich oft unerwartete Unterschiede bei Wind, Temperatur oder Niederschlag, die nur mit vielen Messstationen erfasst werden können.“

Die Messungen in Rheinstetten erfolgen am Segelfluggelände und in Zusammenarbeit mit der Luftsportgemeinschaft Rheinstetten. Die gewonnenen Messdaten werden dort unmittelbar für die Flugvorbereitung und Flugdurchführung nutzbar gemacht. Parallel übermittelt ein Computer alle zehn Minuten die Daten zum Aufzeichnungssystem am KIT. Die Messwerte werden dort archiviert, grafisch aufbereitet und im Internet bereitgestellt. Forscher aus aller Welt, aber auch die interessierte Öffentlichkeit haben so einen direkten Zugriff.