Karlsruhe (msc) Nach dem Angebot des Bündnis KSC, dem Karlsruher Sport Club eine Summe in Höhe von sechs Millionen Euro in Aussicht zu stellen, sobald dafür Ingo Wellenreuther sein Amt niederlegt, hat der Präsident am Freitagabend Stellung genommen.
Prinzipiell begrüße Wellenreuther jegliches Engagement, sollte es zum Ziel beitragen, den Gang in eine Insolvenz, auch in eine Insolvenz in Eigenverantwortung, zu verhindern. Dazu gehöre auch das Angebot des „Bündnis KSC“, so Wellenreuther.
Entgegen der Aussage in seiner Pressemitteilung von gestern habe das „Bündnis KSC“ seine Bereitschaft zur finanziellen Rettung des KSC nicht an eine entsprechend formulierte „Bitte“ geknüpft, so der Präsident, sondern vielmehr darauf hingewiesen, dass die Zahlungsbereitschaft nur unter der Bedingung bestehe, dass er drei Tage später, also heute 8. Mai, sein Amt als Präsident des KSC niederlegt.
Gestern habe Wellenreuther dann ein Schreiben erhalten, in dem das Bündnis ihn dazu aufforderte, seinen Rücktritt am Vortag der außerordentlichen Mitgliederversammlung des KSC, also am kommenden Donnerstag in einer im Vorfeld mit dem „Bündnis KSC“ abgestimmten Videobotschaft den Mitgliedern und der Öffentlichkeit bekannt zu geben.
Weiter ließ das „Bündnis KSC“ laut Wellenreuther ausrichten, dass die Zustimmung der Beteiligten hierzu am noch am selben Tage bis spätestens 17.30 Uhr zu übermitteln seien. Weil er dieser Forderung innerhalb der Kürze der Zeit nicht nachkam, habe das Bündnis heute in einem erneuten Schreiben an Wellenreuther die Frist bis zum Sonntag, 10. Mai um 12 Uhr verlängert.
„Meiner mehrmaligen Bitte, dem KSC und seinen Gremien mitzuteilen, welche Personen und/oder Unternehmen sich unter der Bezeichnung „Bündnis KSC“ zusammengeschlossen haben und welche Personen und/oder Unternehmen in welcher Höhe Anteile der KSC GmbH & Co. KGaA erwerben wollen, ist bis zum heutigen Tage nicht entsprochen worden. Über die Gründe hierfür kann man nur spekulieren“, so Wellenreuther.
Amtsniederlegung offen
Im Sinne des Vereins wäre Wellenreuther grundsätzlich sogar dazu bereit, das Amt als Präsident niederzulegen. Voraussetzung dafür müsse aber sein, dass die dringend benötigten und anderweitig nicht rechtzeitig zu erlangenden finanziellen Mittel für den KSC zu erhalten sind und ein geeigneter Nachfolger bereit stünde.
„Einen solchen Schritt behalte ich mir zum Wohle des KSC ausdrücklich vor, obwohl ich erst vor knapp einem halben Jahr in einer demokratischen Wahl von den Mitgliedern des KSC zum vierten Mal in zehn Jahren zum Vereinspräsidenten gewählt worden bin. Mit dieser Wahl und dem damit verbundenen und von mir angenommenen Auftrag, die nächsten drei Jahre die Interessen des KSC zu wahren, geht eine erhebliche Verantwortung einher. Dieser Verantwortung werde ich mich nicht einfach deswegen entziehen, weil eine entsprechende Forderung durch eine anonyme Gruppe von Personen erhoben wird, die ohne jede Transparenz und ohne Beleg behaupten, sie verfügten über erhebliche Finanzmittel und wollten diese dem KSC zuführen.“
Eine Amtsniederlegung könne nur dann in Frage kommen, wenn sämtlichen gewählten Gremien des KSC e.V. und seiner Tochtergesellschaften die Prüfung ermöglicht wird, welche Personen und/oder Unternehmen Anteile an der KSC GmbH & Co. KGaA erwerben wollen.