Warnstreiks finden kein Ende

Karlsruhe (pm/ame) Die Gewerkschaft ver.di kündigt weitere Warnstreiks vor der zweiten Verhandlungsrunde an, Schwerpunkt: der Raum Mittelbaden. Die Proteste zielen auf die morgige zweite Verhandlungsrunde im Einzelhandel und sind ein Protest gegen das erste „viel zu niedrige“ Angebot der Arbeitgeber. Rund 150 Beschäftigte legten heute ganztägig die Arbeit nieder.

In folgenden Betrieben wird heute gestreikt: Kaufland Karlsruhe, Kaufland Pforzheim, Kaufland Bretten (2 Häuser) und Kaufhof Pforzheim. ver.di fordert eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 1 Euro pro Stunde sowie ein tarifliches Mindesteinkommen von 1.850 Euro. Der neue Tarifvertrag soll für eine Laufzeit von 12 Monaten vereinbart werden.
Zudem strebt ver.di für die Tarifverträge des Einzelhandels wieder – wie bis zum Jahre 2000 jahrzehntelang üblich – die Allgemeinverbindlichkeitserklärung an. Das bedeutet, dass die Tarifverträge wieder für alle Unternehmen und alle Beschäftigten der Branche verbindlich gelten würden. Damit soll der weiteren Verbreitung von „Armutslöhnen“ in der Branche entgegengewirkt werden.

Die Arbeitgeber hatten am 28. April in erster Runde folgendes Angebot (bei einer Laufzeit von 21 Monaten) vorgelegt:
– Erhöhung der Löhne und Gehälter im ersten Jahr um 1,5 % (nach einem Nullmonat)
– Zahlung einer nicht tabellenwirksamen Einmalzahlung im zweiten Jahr in Höhe von 215,- € (in zwei Raten)
Von ver.di wurde das Angebot als völlig unzureichend zurückgewiesen.

Die Tarifverhandlungen werden morgen in zweiter Runde fortgesetzt (Hotel Nestor, Stuttgarter Str. 35/2, 71638 Ludwigsburg – Tel.: 07141/967-0). Voraussichtlicher Verhandlungsbeginn: 10 Uhr 30.