Stuttgart/Karlsruhe (pm/amf) Vor dem diesjährigen Verkaufsstart von Silvesterfeuerwerk am Samstag plädiert Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) für einen bewussteren Umgang mit Raketen und Böllern. Letztere hätten zwar Tradition, man sollte sich aber über die Auswirkungen im Klaren sein, die die teils „ausufernde Knallerei“ auf unsere Umwelt habe, sagte Untersteller am heutigen Donnerstag.
Wer zum Jahreswechsel ein Feuerwerk abbrennen möchte, müsse beim Kauf von Böllern, Raketen und Batterien unbedingt auf deren Kennzeichnung achten, appelliert der Landesumweltminister. „Feuerwerkskörper, die das Prüfverfahren der deutschen Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung durchlaufen haben, tragen die Ziffern 0589 in der aufgedruckten Registriernummer hinter dem europäischen CE-Zeichen“, so Untersteller. Die Ziffernfolge entbinde jedoch nicht von der Sorgfaltspflicht jeder und jedes Einzelnen. „Lesen Sie daher bitte vor dem Zünden Ihres Feuerwerks die Gebrauchsanleitung des Herstellers. Das dient Ihrem eigenen Schutz und der Sicherheit Dritter“, empfiehlt der Grünen-Politiker.
Der deutsche Verband der pyrotechnischen Industrie hat auf seiner Internetseite eine Liste der zugelassenen Feuerwerkskörper eingestellt, die von seinen Mitgliedsfirmen zum diesjährigen Silvesterverkauf auf dem Markt angebotenen werden,
Silvesterfeuerwerk – wann und wo (nicht)
Silvesterfeuerwerkskörper dürfen nur am 31. Dezember 2019 und am 1. Januar 2020 gezündet werden. In manchen Gemeinden bestehen noch engere zeitliche Einschränkungen. In bestimmten Teilen einer Gemeinde kann das Abbrennen von Feuerwerk auch komplett verboten sein. In Karlsruhe etwa gilt in diesem Jahr erstmals ein allgemeines Feuerwerksverbot auf dem Schlossplatz.
Bei Kinder- und Altenheimen, Krankenhäusern und Kirchen ist das Zünden von Böllern und Raketen aus Lärmschutzgründen untersagt. Außerdem sind Silvesterfeuerwerke in unmittelbarer Nähe von Fachwerkhäusern oder Holzlagern zum Schutz vor Bränden verboten.
„Um Brände zu vermeiden, empfehle ich, über den Jahreswechsel Dachfenster geschlossen zu halten und keine brennbaren Materialien auf Balkonen oder Terrassen zu lagern“, so Umweltminister Untersteller. „Bitte achten Sie auch darauf, dass nur vollständig abgebrannte und ausgekühlte Feuerwerkskörper gefahrlos über den Hausmüll entsorgt werden.“