Wörth am Rhein (pm/amf) Nachdem vor zwei Wochen der erste Vogelgrippe-Fall im Großraum Karlsruhe festgestellt wurde, gibt es nun auch in Wörth am Rhein einen ersten bestätigten Fall. Wie die Kreisverwaltung Germersheim bekannt gab, haben sich mehrere Tiere eines Rassegeflügelzuchtvereins mit dem Virus infiziert. Dabei handelt es sich den Angaben der Kreisverwaltung zufolge zwar nicht um die hochansteckenden H5N8- und H5N1-Varianten, dennoch kündigte die Kreisverwaltung an, dass alle rund 500 Tiere des betroffenen Bestands aufgrund der aktuell geltenden Gesetze bei der Geflügelpestverordnung getötet werden müssten. Der rheinland-pfälzische Verband der Rassegeflügelzüchter hat beim Landesumweltministerium einen Eilantrag gestellt, um die geplante Keulung der Tiere zu verhindern.
Die Kreisverwaltung sei am Samstag über den Fall informiert worden. Landrat Dr. Fritz Brechtel (CDU) habe sich am gestrigen Sonntag mit Fachleuten der Kreisverwaltung vor Ort ein Bild von der Situation gemacht und sich nach Gesprächen mit dem Vorstand des Zuchtvereins mit dem rheinland-pfälzischen Umweltministerium in Verbindung gesetzt, um das weitere Vorgehen zu beschließen.
Erster Fall in Geflügelbetrieb
Bislang war das Virus in Rheinland-Pfalz sowie in Baden-Württemberg nur bei Wildtieren festgestellt worden. Der nun bestätigte Fall ist der erste in einem Geflügelbetrieb. Im November vergangenen Jahres hatte der Landkreis Germersheim analog zum Landkreis Karlsruhe eine Stallpflicht für Geflügeltiere verordnet, die vor allem unter Hobby-Geflügelhaltern umstritten ist.