Karlsruhe (jk/pm) Der Landkreis Karlsruhe geht davon aus, in den nächsten zwei bis drei Monaten wenige oder möglicherweise gar keine neuen Asylbewerber aufnehmen zu müssen. Der Verwaltungsausschuss hat dem Landkreis in seiner jüngsten Sitzung daher dazu geraten, vorübergehende Unterkünfte wie Container zusammenzuführen und diese durch Festbauten, die bald fertig werden sollen, zu ersetzen.
Zehn Unterkünfte mit 2.910 Plätzen, deren Bau man laut Landrat Christoph Schnaudigel nicht mehr stoppen könne, sind in der konkreten Umsetzung. Deswegen will der Landrat die anderen angemieteten Gemeinschaftsunterkünfte wieder auflösen. Auch Einkaufsmärkte, die quasi über Nacht entstanden, lösen die Verantwortlichen zusammen mit Wohneinheiten auf. Ein neuer Aktionsplan soll 1.500 Plätze umwandeln. Ersatzflächen entstehen in Unterkünften in Kronau, Karlsdorf-Neuthard, Hambrücken, Oberhausen-Rheinhausen, Waghäusel, Gondelsheim, Eggenstein-Leopoldshafen, Weingarten, Bretten-Gölshausen und Waldbronn.
Dahingegen steigt der Bedarf an Anschlussunterbringungen: 373 Personen wies der Landkreis im ersten Quartal den Gemeinden zu. Für das gesamte Jahr erwartet der Landkreis rund 2.900 Asylbewerber, die auf eine Anschlussunterbringung warten.
Bei unbegleiteten Jugendlichen rückt der Fokus Dank einer Entspannung auf ihre Betreuung und Integration. Auch im Bereich Jugend- und Erziehungshilfe leistet der Landkreis den Flüchtlingsfamilien Hilfe. 200 Fälle von straffällig gewordenen Flüchtlingen bearbeitete die Jugendgerichtshilfe im vergangenen Jahr. 378 Schüler befinden sich in 24 Qualifizierungsklassen. Die Kreisverwaltung plant momentan ein Konzept für Vorbereitungsklassen für Flüchtlingskinder bis 18 Jahre. Der Masterplan enthält ebenfalls Themen wie Sprachförderung und Soziale Betreuung und Integration. Ein Entscheid über die Fortschreibung des Masterplans erfolgt am 12. Mai in einer Sitzung des Kreistags.