Verhandlungen zwischen SVP und ver.di gescheitert – SVP richtet Ersatzverkehr ein

Pforzheim (pm/ij) Am Sonntagmittag gingen die Verhandlungen zwischen der Stadtverkehr Pforzheim GmbH (SVP) und der Gewerkschaft ver.di weiter. Nach Angaben von SVP-Geschäftsführer Joachim Zimmermann sind die Verhandlungen allerdings gescheitert.

„Der Grund dafür ist, dass ver.di offenbar vollständig auf Konfrontation setzt“, erklärt SVP-Geschäftsführer Joachim Zimmermann. Die Forderungen der Gewerkschaft seien völlig uneinlösbar und gingen komplett an der Realität vorbei. „Als Geschäftsführer der SVP habe ich in den Verhandlungen alles angeboten, was mir zur Verfügung steht – also das komplette Vermögen der SVP, etwa fünf Millionen Euro. Mehr geht nicht.“ Das sei aber ein Betrag, mit dem sich einiges machen lasse. „Zum Beispiel die Gründung einer Transfer- und Beschäftigungsgesellschaft, die denjenigen zu Gute kommt, die sich auf dem Arbeitsmarkt eher schwer tun werden – also älteren Arbeitnehmer oder solche mit gesundheitlichen Problemen.“

Ver.di gehe es aber offensichtlich nicht um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern um eine gewerkschaftliche Demonstration der Stärke – und sei dafür sogar bereit, die Zukunft der SVP-Beschäftigten zu verspielen. „Das Ganze geschieht obendrein auf dem Rücken der Fahrgäste, die im Moment zu Recht stark verunsichert sind.“

Aus dem Grund habe die SVP ab sofort einen Ersatzverkehr organisiert, „der fährt, egal ob ver.di streikt oder nicht“: bereits ab morgen, mit vier Linien, die alle wichtigen Punkte in Pforzheim anfahren, insbesondere die Höhenlagen, die Schulen und Krankenhäuser. Dabei habe die SVP auch im Blick, dass derzeit Abschlussprüfungen unterschiedlichster Schularten stattfinden. Der vom Betriebsrat angekündigten „einstweiligen Verfügung“ gegen den Ersatzverkehr sehe er dagegen relativ gelassen entgegen, so Zimmermann. „Dass dieser Ersatzverkehr Geld kostet, das dann für den Sozialplan fehlt, muss dieser und ver.di vor seinen Mitgliedern, aber insbesondere vor den SVP-Mitarbeitern rechtfertigen“, so der SVP-Geschäftsführer.

„Ver.di will offensichtlich nicht verstehen, dass die SVP GmbH & CO. KG die Arbeitgeberin der etwa 240 Beschäftigten der SVP ist und damit auch die zuständige Sozialpartnerin.“ Ansonsten sei nicht erklärbar, dass die Gewerkschaft in den Verhandlungen völlig überzogene Forderungen an jemand Drittes richte, der gar nicht mit am Verhandlungstisch sitze. “Ich bin kein Vertreter der Stadt und kann diese Forderungen gar nicht erfüllen, selbst wenn ich wollte“, so Zimmermann.

Ver.di müsse sich aber auch mit der Realität auseinandersetzen. Die Stadt könne aufgrund ihrer finanziellen Situation, teilweise aber auch aus rechtlichen Gründen, ein solches Engagement gar nicht leisten.