Ver.di zeigt sich zufrieden mit Tarifergebnis

Baden-Württemberg (pm/da) Nach der Einigung am späten Samstagabend zeigt sich die Gewerkschaft ver.di zufrieden mit dem Tarifergebnis im öffentlichen Dienst.  „Das Hauptziel dieser Tarifrunde hieß, Anschluss an die Bezahlung bei den Kommunen zu halten. Dieses Ziel haben wir nicht zuletzt dank den spürbaren Warnstreiks in den letzten Wochen nun erreichen können. Dazu kommen viele strukturelle Verbesserungen, die die Länder gut brauchen können im Ringen um die besten Köpfe, äußerte sich Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter.

Die in Potsdam erzielte Einigung hat ein Gesamtvolumen von acht Prozent bei einer Laufzeit von 33 Monaten. Ver.di sieht das als großen Schritt, um Anschluss an die Bezahlung bei Bund und Kommunen zu halten. Besonders die Aufwertung der Pflegeberufe um 120 Euro zusätzlich und der Anwendung der kommunalen Pflege-Tabelle wertet die Gewerkschaft auch als Erfolg der hohen Streikbeteiligung in den vergangenen Wochen in den Zentren für Psychiatrie. Die Erhöhungen der Tabellenwerte soll in drei Schritten erfolgen, zum 1. Januar 2019 um 3,2 Prozent, mindestens 100 Euro, zum 1. Januar 2020 um 3,2 Prozent, mindestens 90 Euro und zum 1. Januar 2021 um 1,4 Prozent, mindestens 50 Euro.

Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin: „Trotz voller Kassen fiel den Arbeitgebern dieser Schritt zur Stärkung des Öffentlichen Dienstes der Länder erstaunlich schwer. Gut, dass sie nun über ihren Schatten gesprungen sind. Von den in allen drei Erhöhungsstufen verankerten Mindestbeträgen profitieren die unteren Einkommen ordentlich. Das haben die Beschäftigten bei den Autobahnmeistereien, in den Mensen und überall, wo auch körperlich sehr hart gearbeitet wird, mehr als verdient.“

Auch in der Pflege sei durch die Anwendung einer höheren Tabelle und 120 Euro zusätzlich im Monat eine Aufwertung gelungen. Auszubildende bekommen zum 1. Januar 2019 und zum 1. Januar 2020 jeweils 50 Euro mehr. Darüber hinaus soll eine Aufwertung der Einstiegsgehälter (Stufe 1 der Entgelttabelle) in allen 15 Entgeltgruppen die Arbeit im Landesdienst für Neueinsteiger attraktiver machen. Diese Aufwertung beträgt im Volumen rund 11 Prozent und erfolgt in zwei Schritten zum 1. Januar 2020 sowie zum 1. Oktober 2020.