Ver.di: Bestes Ergebnis seit vielen Jahren

Potsdam/Stuttgart (pm/da) Nach der Einigung im Tarifstreit im öffentlichen Dienst heute Nacht zeigt sich der Landesverband Baden-Württemberg der Gewerkschaft ver.di zufrieden. Martin Gross, Landesbezirksleiter ver.di Baden-Württemberg, bezeichnete den Tarifabschluss als das beste Ergebnis seit vielen Jahren. Nach Angaben der Gewerkschaft sieht die Einigung für die rund 2,3 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst in den nächsten 30 Monaten eine Erhöhung der Entgelte in drei Schritten vor.

Rückwirkend zum 1. März 2018 steigen die Gehälter demnach um rund 3,2 Prozent; zum 1. April 2019 dann noch einmal um rund 3,1 Prozent. Ab März 2020 gebe es eine weitere Steigerung um etwas über ein Prozent. Insgesamt ergebe das bis zum Jahr 2020 eine Steigerung von 7,5 Prozent. Der baden-württembergische Landesverband sieht in dem Ergebnis eine „echte Stärkung des öffentlichen Dienstes und Steigerung seiner Attraktivität“. Klaren Fokus hatte ver.di bei den Verhandlungen eigenen Angaben zufolge auf die unteren und mittleren Gehaltsgruppen gelegt; insbesondere die kommunalen Arbeitgeber wollten dagegen in den Berufen mit dem größten Fachkräftemangel Einkommensakzente setzen. Der nun vereinbarte Kompromiss nimmt aus Sicht der Gewerkschaft alle Beschäftigten mit und hebt das Gesamteinkommensniveau deutlich an.

Tarifabschluss kostet Bund 2,2 Milliarden Euro

Ver.di hatte für die rund 2,3 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt gefordert, mindestens aber 200 Euro pro Monat. Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollten um 100 Euro pro Monat angehoben werden. Berichten zufolge können die Arbeitnehmer nun mit mindestens 175 Euro mehr im Monat rechnen. Den Bund soll das Ergebnis insgesamt rund 2,2 Milliarden Euro kosten, die Kommunen 7,5 Milliarden Euro. Bundesinnenminister Horst Seehofer, der zum ersten Mal Verhandlungsführer des Bundes war, zeigte sich zufrieden. Er kündigte Medienberichten zufolge an, die Tarifvereinbarung wie üblich auf die Beamten des Bundes zu übertragen.