Karlsruhe (pm/amf) Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) haben beschlossen, die Turmbergbahn zu erneuern und ihren Trassenverlauf künftig bis an die Straßenbahnhaltestelle „Durlach Turmberg“ zu verlängern. Wie die VBK heute mitteilten, habe der Aufsichtsrat in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht für diese Umbauvariante mit direkter Anbindung an das bestehende ÖPNV-Netz erteilt. Gleichzeitig sei bechlossen worden, eine höhengleiche Straßenquerung im Bereich des Knotenpunkts Posseltstraße/Kastellstraße/ Turmbergstraße/Bergbahnstraße zu bauen. Die aktuelle Betriebserlaubnis der seit 1888 bestehenden Ausflugsbahn läuft Ende 2019 aus. Im vergangenen Jahr beförderte sie nach Angaben der VBK rund 114.000 Fahrgäste auf den Durlacher Hausberg.
„Wir freuen uns über den offiziellen Auftrag des Aufsichtsrats, die konkreten Planungen aufzunehmen und die Finanzierung der Baumaßnahme sicherzustellen“, sagte der kaufmännische VBK-Geschäftsführer Dr. Alexander Pischon. Für die Finanzierung wollen die VBK Fördergelder von Bund und Land beantragen. Die Gesamtkosten für die Erneuerung und Erweiterung der Turmbergbahn sowie für die Straßenquerung belaufen sich inklusive der Planung auf voraussichtlich 15,5 bis 16 Millionen Euro. Die VBK gehen von einer Landesförderung von bis zu 75 Prozent der Baukosten aus. Geplant wird mit einem Baustart im Jahr 2020.
Die neue Turmbergbahn soll komplett barrierefrei sein. Das betrifft sowohl die Stationen als auch die Fahrzeuge. Menschen im Rollstuhl, Familien mit Kinderwagen oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Fahrgäste mit Rollatoren können stufenlos aus der Tram hinüber zur Bergbahn und mit dieser hinauf zur Bergstation fahren. „Wir planen für die Turmbergbahn einen automatisierten Betrieb“, sagte Ascan Egerer, technischer Geschäftsführer der VBK. „Dadurch können wir auch die Nutzungszeiten deutlich ausweiten“, so Egerer. Die Überwachung erfolgt über die Zentrale Leitstelle der Verkehrsbetriebe. Die bisherige Talstation wird aufgegeben.
Die Trasse der Turmbergbahn soll über die Straßenkreuzung unterhalb der heutigen Talstation hinweg bis zur Tram-Haltestelle verlängert werden. An dem Knotenpunkt Posseltstraße/Kastellstraße/Turmbergstraße/Bergbahnstraße soll eine höhengleiche Straßenquerung für Fußgänger und Radfahrer entstehen. Damit würde das Karlsruher Verkehrsunternehmen in Europa eine technische Neuerung einführen. Denn bislang gibt es nach Angaben der VBK in keiner Stadt eine vergleichbare Querung über einer automatisiert betriebenen Strecke.