Karlsruhe (pm) Die Unterbringung der vielen Flüchtlinge aus Krisengebieten der Welt stellt Regierungspräsidium und Stadt vor immer größere Probleme. Dabei gelten für Erwachsene und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge unterschiedliche Regelungen.
Kinder und Jugendliche, die allein und ohne ihre Eltern auf der Flucht sind, genießen besonderen Schutz. Sie landen nicht in großen Gemeinschaftsunterkünften, sondern in betreuten Einrichtungen der Karlsruher Jugendhilfe und bekommen einen Vormund, der sich um sie kümmert und in Asyl- oder Bleiberechtsfragen berät.
Die Inobhutnahme ist gängige Praxis. Aber wegen des großen Zustroms reichen die rund 70 verfügbaren Plätze nicht mehr aus, es gibt Engpässe. Weil schnell etwas passieren musste, haben sich städtische Heimstiftung und Arbeiterwohlfahrt zusammengetan und im Christian-Griesbach-Haus in Mühlburg eine Großgruppe für 20 männliche Jugendliche eröffnet. Mit heißer Nadel gestrickt, aber nicht weniger professionell. Eine Übergangslösung für die Tage im Wartestand bis in den regulären Einrichtungen Plätze frei und sie verlegt werden.
Karlsruhe beherbergt aktuell 4.000 Flüchtlinge, in Meßstetten sind es 900, in Mannheim 600. Entlastung verspricht sich das Regierungspräsidium von der Eröffnung einer Einrichtung in einer ehemaligen US-Wohnsiedlung in Heidelberg, die bis zu 2.000 Plätze bietet.