Karlsruhe (amf) Nichts war es mit dem erhofften Derbysieg: Im badisch-pfälzischen Traditionsduell gegen den 1. FC Kaiserslautern musste sich der Karlsruher SC im heimischen Wildparkstadion am Samstagnachmittag den Gästen aus der Pfalz mit 0:1 geschlagen geben. Für die Blau-Weißen war es die erste Niederlage nach zuvor elf ungeschlagenen Partien in Folge.
In Erinnerung an die unter der Woche verstorbenen Vereinsikonen Heinz Fütterer und Kurt Sommerlatt wurde vor dem Anpfiff eine Schweigeminute abgehalten. Zu Ehren der KSC-Legenden liefen die Hausherren mit Trauerflor auf. Im Vergleich zum Nachholspiel beim FSV Zwickau (1:1) am Dienstag schickte KSC-Chefcoach Alois Schwartz eine auf zwei Positionen veränderte Startelf auf den Rasen: Mittelfeldmotor Manuel Stiefler und Innenverteidiger Daniel Gordon durften nach abgesessener Gelb- bzw. Gelb-Rot-Sperre wieder von Beginn an ran. Kobald und Choi mussten folglich zunächst auf der Bank Platz nehmen.
In den Anfangsminuten bekamen die knapp 18.000 Zuschauer im Wildpark ein zwar temporeiches, aber insgesamt chancenarmes Drittligaspiel zu sehen. Während die Gäste aus der Pfalz es immer wieder mit langen Bällen in die Sturmspitze probierten, lief beim KSC anfangs vieles über den linken Flügel, der erneut von Damian Roßbach und Marc Lorenz beackert wurde. Aus dem Spiel heraus konnten sich die Hausherren in der ersten Viertelstunde keine nennenswerten Chancen herausspielen – für einen Hauch von Torgefahr sorgten lediglich Standardsituationen, die naturgemäß von Marvin Wanitzek getreten wurden.
Die erste größere Chance zur Führung hatte KSC-Stürmer Anton Fink: Nach einem Patzer in der Abwehrreihe der Gäste landete die Kugel beim Rekordtorschützen in Liga drei, der auf dem Weg in Richtung Gästetor das Leder jedoch nicht richtig unter Kontrolle bringen konnte und vom hinterher eilenden Lauterer Innenverteidiger Sickinger noch eingeholt wurde. Der Stürmer kam an der linken Strafraumgrenze zwar noch zum Abschluss, FCK-Keeper Grill parierte jedoch sehenswert (25.). Der anschließende Eckball brachte den Hausherren nichts ein. In den Folgeminuten ließen beide Abwehrreihen nichts mehr anbrennen, sodass Schiedsrichter Florian Heft nach 45 Minuten pünktlich zur Pause pfiff.
Während FCK-Coach Hildmann in Durchgang zwei Jonjic für Hemlein brachte, kamen die Gastgeber personell unverändert aus der Kabine. Keine zehn Minuten waren nach dem Seitenwechsel gespielt, als Burak Camoglu das erste Ausrufezeichen setzte. Der Flügelspieler, der etatmäßig eigentlich über die rechte Seite kommt, setzte sich auf links gekonnt im Strafraum durch, sein Flachschuss aus spitzem Winkel prallte jedoch gegen den linken Außenpfosten und plätscherte von dort ins Toraus (52.). Anschließend gewannen die „Roten Teufel“ zusehends an Oberhand, sodass KSC-Trainer Schwartz den ersten Wechsel vornahm: Fink, der abgesehen von seinem Torschuss in Minute 25 weitestgehend blass blieb, musste Platz machen für Choi (64.). Dennoch waren es die Pfälzer, die eine Viertelstunde vor Schluss zuschlugen: Kühlmann ließ das Leder am rechten Strafraumeck geschickt abtropfen für Schad, der sich anschließend durchtankte und Uphoff mit einem Flachschuss ins kurze Eck überrumpelte (76.). In den Schlussminuten warfen die Hausherren zwar noch mal alles nach vorne – die Pfälzer brachten die Führung schlussendlich aber ungefährdet über die Zeit.
Trotz der Derby-Pleite rangieren die Badener mit 44 Zählern weiter auf Platz zwei in der Tabelle. Der Vorsprung auf den Relegationsrang, den aktuell Wehen Wiesbaden belegt, ist jedoch auf zwei Punkte geschmolzen. Das nächste Ligaspiel bestreiten die Badener am kommenden Samstag auswärts bei den Sportfreunden aus Lotte (Anpfiff 14.00 Uhr).