Karlsruhe/Bonn (pm/da) Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) haben das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) für seine Bildungsinitiativen für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet. Die Jury lobte einem Sprecher des KIT zufolge vor allem die Zielsetzung der Universität, sich komplett zu einer nachhaltigeren Organisation zu entwickeln. Die Preisverleihung fand am Mittwochabend in Bonn statt.
Als Beispiele für nachhaltige Konzepte nennt das KIT den Fahrradcampus, das Reallabor, seine Klima- und Umweltforschung sowie die Frühlingstage der Nachhaltigkeit. Dafür zeichnete die deutsche UNESCO-Kommission das KIT nun als „Lernort für Nachhaltige Entwicklung“ aus. Initiiert hatte die Bewerbung um die Auszeichnung das ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale am KIT zusammen mit der Stabsstelle ZUKUNFTSCAMPUS und der Karlsruher Schule der Nachhaltigkeit (KSN).
In Lehrmodulen, Projekten und im Begleitstudium Nachhaltige Entwicklung beschäftigt sich das ZAK seit vielen Jahren mit theoretisch-konzeptionellen Perspektiven der Nachhaltigkeit und vermittelt anwendungsorientiertes Wissen und Kompetenzen für alle Studierenden des KIT. „Durch das Aufgreifen und Debattieren des Nachhaltigkeitsdiskurses in unserer Lehre und den Veranstaltungen der Öffentlichen Wissenschaft, tragen wir zu einer Sensibilisierung der Gesellschaft und zur Ausbildung eines Verantwortungsbewusstseins für nachhaltiges Handeln über die Grenzen einzelner Disziplinen bei“, sagt die Direktorin des ZAK Professorin Caroline Y. Robertson-von Trotha, die gestern die Auszeichnung von Staatssekretär Christian Luft und der Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Professorin Maria Böhmer entgegennahm.
Neben der Lehre und dem partizipativen Ansatz lobte die Jury nach Angaben der Universität das Nachhaltigkeitsmanagement am KIT. Mit rund 9.300 Beschäftigten und 25.500 Studierenden entspreche der Ressourcenverbrauch der Uni dem einer Kleinstadt. Ziel sei es daher, durch eigenes Tun aktiv zum Klimaschutz beizutragen. Dazu habe das KIT unter anderem eine Stabsstelle für Nachhaltigkeit eingerichtet: Die Stabstelle ZUKUNFTSCAMPUS entwickle nachhaltige Projekte und unterstütze die Vernetzung mit der Wissenschaft sowie die Partizipation aller Akteure, um auch nachhaltiges Handeln innerhalb der Organisation zu verankern.
Über das UNESCO-Weltaktionsprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE)
Seit 2016 zeichnen das BMBF und die DUK im Rahmen der nationalen Umsetzung des UNESCO-Weltaktionsprogramms „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ einmal im Jahr Bildungsinitiativen aus. Die Auswahl trifft eine aus Mitgliedern der Nationalen Plattform BNE sowie Vertretern des BMBF, der Freien Universität Berlin und der DUK bestehende Jury. Neben Lerninhalt, Methoden und Lernprozessen richten die ausgezeichneten Akteure das gesamte Handeln in allen Bereichen der Institution auf BNE aus. Sie orientieren die eigene Bewirtschaftung an Prinzipien der Nachhaltigkeit und tragen somit dazu bei, BNE strukturell in der deutschen Bildungslandschaft zu etablieren.