Stuttgart/Philippsburg (pm) Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller meldet sich in einer Mitteilung zu der Verteilung des wiederaufbereiteten Atommüll im Ausland.
Es sehe so aus, als habe sich das lange Warten auf einen Vorschlag aus dem Bundesumweltministerium jetzt doch noch gelohnt, kommentierte Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller die offenbar erzielte Einigung mit den vier Kernkraftwerksbetreibern in Deutschland, RWE, EoN, Vattenfall und EnBW, über die Verteilung der in den nächsten Jahren erwarteten Castoren aus den Wiederaufbereitungsanagen in La Hague (Frankreich) und Sellafield (England).
„Das Konzept, das jetzt vorliegt, ist in meinen Augen ausgewogen, es verteilt die Castoren auf vier Standorte von vier Betreibern in vier Bundesländern. Das klingt fair und ist sachgerecht“, sagte Untersteller heute (19.06.). Er hoffe, dass die Betreiber zügig die nötigen Anträge für die Genehmigung der Zwischenlagerung erarbeiten und beim Bundesamt für Strahlenschutz einreichen.
Er erinnerte daran, dass Baden-Württemberg und Schleswig Holstein schon sehr früh bereit gewesen seien, Verantwortung für die zurückkommenden Abfälle aus der Wiederaufbereitung zu übernehmen: „Politik darf sich nicht vor der Verantwortung drücken. Wir haben das nie getan. Auch wenn es natürlich weh tut, dass ausgerechnet wir Grünen jetzt die Langzeitlasten der Atomkraft wegschaffen sollen, die wir nie gewollt und stets bekämpft haben.“
Entscheidend sei jetzt, dass die CDU/CSU-Ministerpräsidenten der Länder Hessen und Bayern ebenfalls ihre Verantwortung für die radioaktiven Abfälle ohne Wenn und Aber akzeptieren. „Die Bereitschaft aller vier Betreiber, sich an der Zwischenlagerung in den Kernkraftwerken Biblis, Isar, Philippsburg und Brokdorf zu beteiligen ist das Eine, jetzt erwarte ich insbesondere aus Bayern die bislang fehlende Einsicht und eine politische Zusage“, sagte Umweltminister Untersteller. Eine Extrabehandlung für Bayern dürfe es nicht geben.
An CDU und FDP in Baden-Württemberg appellierte der Umweltminister, jetzt ebenfalls endlich ihre Fundamentalopposition gegen die Aufnahme der fünf Castoren mit mittelradioaktiven Abfällen aus La Hague aufzugeben. „Wir haben eine Lösung für die Transporte, der sich auch die Opposition anschließen sollte, in deren Regierungszeit die Abfälle schließlich angefallen sind.“