TV Bühl ist im Pokalfinale

Bühl (pm/yb) Der TV Ingersoll Bühl hat gestern Abend im DVV-Pokalhalbfinale Vereinsgeschichte geschrieben. Vor 1.427 lautstarken und enthusiastischen Fans in der heimischen Großsporthalle, bezwangen die „Bisons“ die SVG Lüneburg mit 3:1 (26:24, 25:19, 23:25, 25:23) und ziehen damit erstmals in der Vereinshistorie ins Pokalfinale ein. 

Dabei gab es schon vor dem Spiel eine erste kleine Überraschung für Fans, Presse und den Gegner. Bühl präsentierte in Peter Nagy einen kurzfristig verpflichteten Neuzugang! Nagy ist Ungar, spielt die Position des Diagonalangreifers und hat sehr viel Erfahrung vorzuweisen. Er hat jahrelang beim VfB Friedrichshafen gespielt, mit ihnen 2007 die Champions League gewonnen und auch in Italien gespielt. Der 31-jährige wurde verpflichtet, um mit seiner Erfahrung dem sehr jungen Team weiterzuhelfen und um Entlastung für Paul Buchegger zu sorgen.

Bis die Halle beim letzten Punkt zum Sieg explodierte, war das zuvor Geschehene harte Arbeit. Der erste Satz war von Anfang bis Ende unglaublich umkämpft und eng, keine Mannschaft konnte sich mit mehr als drei Punkten absetzen. Nachdem Bühl bereits mit 23:20 führte, schlugen die Lüneburger zurück und konnten auf 23:23 ausgleichen. Am Ende konnten die Schützlinge von Cheftrainer Ruben Wolochin dann ihren zweiten Satzball nutzen und gewannen somit den ersten Satz mit 26:24.

Der zweite Satz war bis zur zweiten technischen Auszeit ein hin und her. Mal führte Bühl mit zwei Punkten, mal die „Lünehünen“. Aber nach dieser zweiten technischen Auszeit zeigte die Bühler Mannschaft Lüneburg ihre Grenzen auf, in dieser Phase war das Volleyball par excellence. Auch hier wurde der unbändige Siegeswille der „Bisons“ sich den Finaltraum erfüllen zu wollen deutlich sichtbar. Vor allem Mittelblocker Magloire Mayaula schmetterte den Lüneburgern in diesem Satz nur so die Bälle um die Ohren. So ging der zweite Satz relativ souverän mit 25:19 an Bühl.

Im dritten Satz kamen die Bühler schlecht ins Spiel, die Lüneburger konnten ihren Vorsprung sukzessive ausbauen. Selbst Auszeiten oder auch Dreifachwechsel von Ruben Wolochin zeigten fast keine Wirkung. So führte die SVG schon mit 18:11. Was dann folgte war eine unglaubliche Aufholjagd, man machte mit der Unterstützung der begeisterten Fans den 7-Punkte-Rückstand wett und führte dann tatsächlich mit 22:20. Leider sollte diese Aufholjagd nicht von Erfolg gekrönt werden, denn Lüneburg entschied den Satz dann doch noch mit 23:25 für sich.

Der vierte und letztlich entscheidende Satz war ebenso an Spannung nicht zu überbieten. Auch in diesem Satz konnte sich keine Mannschaft auf mehr als drei Punkte absetzen. Schlussendlich konnte sich Bühl beim Stande von 24:23 seinen ersten Matchball der Partie erspielen… und sie nutzten diesen ersten Matchball dann auch sofort aus, ein klasse Schlag von Nehemiah Mote brachte den entscheidenden Punkt und verwandelte die Großsporthalle endgültig in ein Tollhaus!
Spieler, Trainerstab, die Betreuer, alle fielen sie sich in die Arme, in jedem einzelnen Gesicht der es mit dem TV Bühl hielt, war die pure Freude zu sehen. Hier konnte man wieder sehr gut erkennen, wie sehr der ganze Verein es unbedingt wollte, ins Finale einzuziehen. Das erste Finale in das der TV Ingersoll Bühl jemals eingezogen ist, möglich gemacht durch den fantastischen Auftritt der Mannschaft sowie dem ganzen Team hinter dem Team!

Kapitän David Sossenheimer war direkt nach dem Spiel völlig geplättet: „Ich kann es noch gar nicht so richtig glauben. Seit ich Volleyball spiele hatte ich nur zwei Träume: Nationalspieler zu werden und ins Pokalfinale einzuziehen. Zweiteres habe ich nun geschafft und ich freue mich so unglaublich für die Jungs und diesen Verein. Auch freue ich mich sehr für unseren Trainer. Er ist jetzt schon so lange hier und ist immer knapp daran gescheitert ins Finale einzuziehen. Dass wir es jetzt mit ihm zusammen geschafft haben ist ein wahnsinnig tolles Gefühl! Zu den Fans habe ich keine Worte. Jeder der in der Halle war hat gesehen, was hier für eine unglaubliche Stimmung war.“