Pforzheim (pm/ij) In Pforzheim ist heute der Tunneldurchschlag gefeiert worden. Bei der Erneuerung des Pforzheimer Tunnels haben die Mineure den Rohbau für die 909 Meter lange Tunnelstrecke geschafft.
Wie die Deutsche Bahn mitteilt, wurden in insgesamt rund 130.000 Arbeitsstunden für die neue zweigleisige Tunnelrühre rund 230.000 Tonnen Gestein zwischen Pforzheim und Ispringen ausgebrochen. Mit einer Leistung von über 30 Metern pro Woche haben sich die Tunnelbauer in den letzten Wochen im Sprengvortrieb bis auf die letzten
15 Meter vor das neue Tunnelportal Pforzheim herangearbeitet.
Unmittelbar neben dem bestehenden Tunnel mit nur noch wenigen Metern Überdeckung waren dann die letzten Tunnelmeter besonders spannend. Wie im gesamten Tunnelverlauf wurde die Tunnelbauarbeiten von einem aufwändigen Mess- und Überwachungssystem nochmals besonders intensiv begleitet. Vor dem Portal Pforzheim wurde auf den so genannten Meiselvortrieb umgestellt, und mit einer Tagesleistung von rund zwei Metern pro Tag konnten die letzten Meter erfolgreich aufgefahren werden.
Insgesamt dauerten die Vortriebsarbeiten damit rund drei Monate länger als geplant. Die Ursachen lagen in der teilweise schwierigen Geologie, die immer wieder zu Verzögerungen führte. Darüber hinaus wurden in den letzten Monaten aber auch weniger Sprengungen durchgeführt. So wurde auf die genehmigten Sprengungen um 1.30 Uhr in der Nacht verzichtet, weil sie bei einzelnen Gebäuden zu einer Überschreitung der Lärmgrenzwerte geführt hätten. Geplant und genehmigt waren täglich bis zu vier der so genannten Lockerungssprengungen (1.30 Uhr, 8.30 Uhr, 14.30 Uhr, 20.30 Uhr). Für die Bauarbeiten in den kommenden Monaten wurde der geplante Bauablauf in den einzelnen Gewerken verdichtet und neu strukturiert. Die Bauingenieure der Deutschen Bahn AG sind optimistisch, den geplanten Fertigstellungstermin im September halten zu können.
Mit dem Tunnelbau waren für die Anwohner im näheren Bereich des Tunnel-vortriebes insbesondere durch den Sprengvortrieb leider nicht immer vermeidbare Beeinträchtigungen verbunden. Die Deutsche Bahn AG hatte u.a. mit Anwohnerinformationen, Infoveranstaltungen, per Internet und bei einer Bürgersprechstunde auf der Baustelle über den Bauablauf informiert. Zeitweise wurden Anwohnern auch Hotelübernachtungen angeboten. Über 600 Besucher haben sich im Infocenter im Baubüro an der Königsbacher Landstraße über die Bauarbeiten vor Ort ein Bild gemacht. Die Deutsche Bahn AG und die beteiligten Baufirmen bedanken sich bei allen Anwohnern für ihr Verständnis und die Akzeptanz für diese Bauarbeiten.