Tunnelbohrer in den „Startlöchern“

Karlsruhe (pm) Der Tunnelbohrer wartet in der künftigen unterirdischen Haltestelle Durlacher Tor auf das „grüne Licht“ zum Baustart der zwei Kilometer langen Röhre.

Bevor der Tunnelbohrer losfahren kann, muss zunächst jedoch noch oberirdisch die Einhausung der Separieranlage zum Schallschutz für den rund um die Uhr laufenden Betrieb abgeschlossen sein. Zudem sind noch letzte Einstellungen an der hochkomplexen Technik notwendig. Parallel dazu werden in der Kaiserstraße auch in den noch nicht vortriebsrelevanten Bereichen weitere Extensometer eingebaut, die jede auch noch so feine, durch den Tunnelbohrer ausgelöste Bewegung des Erdreichs unter der Kaiserstraße registrieren.

Am Berliner Platz und auch am westlich davon liegenden Beginn der Fußgängerzone Kaiserstraße sind alle oberirdischen Arbeiten rund um die künftige unterirdische Haltestelle Kronenplatz abgeschlossen worden. Zuletzt hatten die dortigen Anlieger noch ihre endgültigen Hausanschlüsse erhalten.

Auf dem Baufeld Lammstraße sind viele Aktivitäten zu beobachten: Während zwischen der Lammstraße und der Ritterstraße der provisorische Fußgängersteg Stück für Stück abgebaut und durch „feste“ Ladenzugänge ersetzt wird, sind gleichzeitig die Arbeiten an den Bohrpfählen auf der Nordwestecke Lammstraße/Kaiserstraße im Gang: Sie dauern noch bis voraussichtlich übernächste Woche. Die Schlitzwände an der Ecke Kaiserstraße Marktplatz sind voraussichtlich schon bis nächste Woche hergestellt, so dass unmittelbar darauf mit dem Eindüsen der Hochdruckinjektions-Sohle (HDI-Sohle) begonnen werden kann.

Am Europaplatz läuft mit der technischen Abnahme der barrierefreien Bahnsteige der oberirdischen Haltestelle der Endspurt: Ab 11. November werden Stadtbahnen und Straßenbahnen wieder auf dem Platz  statt an der Ersatzhaltestelle in der Kaiserstraße halten.

Am Mühlburger Tor sind im westlichen Baufeld die Arbeiten an den Spundwänden abgeschlossen. Im östlichen Baufeld hinter dem Kaiser-Denkmal werden Schlitzwände hergestellt; sobald dieser Bauabschnitt ausgeführt ist, erhält der Zielschacht, aus dem im Sommer nächsten Jahres die Tunnelvortriebsmaschine nach ihrer zwei Kilometer langen Fahrt unter der Kaiserstraße hindurch geborgen wird, seine HDI-Sohle.

Große Teile des Marktplatzes sind inzwischen bis auf eine Tiefe von etwa vier Metern ausgehoben; an den Rändern der Baugrube werden die Schlitzwände abgestemmt und somit für die Anschlussbewehrung für den Haltestellendeckel vorbereitet. Zwischen Rathaus und Stadtkirche ist bereits die Schalung für den Haltestellendeckel zu erkennen, auf den dann die Bewehrung gelegt wird. Die Betonage dieses Teildeckels erfolgt voraussichtlich in der ersten Dezemberwoche.

Im nördlichen Teil der Karl-Friedrich-Straße werden nach wie vor Feststoff und Weichgel in den Baugrund eingepresst, um den bergmännischen Vortrieb dieses 250 Meter langen Tunnelabschnitts vorzubereiten. Der Straßenteil südlich des Rondellplatzes wird ab 17. November ebenfalls zum Baufeld, um zunächst mit dem Erkunden von Leitungen und Kanälen die Einpressungen zu ermöglichen.

Am Ettlinger Tor wurde vergangenen Mittwoch der nördlichste Teildeckel der künftigen unterirdischen Haltestelle betoniert, so dass nun der gesamte Nordkopf seinen Deckel hat. Die oberirdische Umfahrung ist seit Donnerstag für den Autoverkehr freigegeben: In der Nacht von Sonntag auf Montag wird die Unterführung gesperrt, so dass die Demontage der Lampen und das Abfräsen der Fahrbahndecke im Vorfeld des Abrisses der knapp 50 Jahre alten Unterführung beginnen kann.

Im weiteren Verlauf des Südabzweigs wird zwischen Kriegsstraße und der Baumeister-/Hermann-Billing-Straße die HDI-Sohle nach unten gegen Auftrieb verankert. Die Behelfsbrücke für die Autos von der Baumeisterstraße in Richtung Hermann-Billing-Straße ist heute in Betrieb genommen worden. Daran anschließend steht im westlichen Baufeld für die künftige unterirdische Haltestelle Kongresszentrum die Kampfmittelsondierung an, um danach den zweiten Teil des Haltestellendeckels bauen zu können. Daran anschließend wird im Bereich des südlichsten Tunnelabschnitts sowie der Rampe bis zur Augartenstraße bereits an der HDI-Sohle gearbeitet.