Rastatt (pm/ms) Knapp eineinhalb Jahre nach der Tunnel-Havarie in Rastatt-Niederbühl dauern die Untersuchungen nach der Ursache weiter an. Das teilt die Deutsche Bahn heute mit. Im Rahmen des Beweiserhebungs- und Schlichtungsverfahrens seien weitere Untersuchungen des Bodens im Umfeld der Schadensstelle nötig. Die Ergebnisse sollen frühestens Mitte des Jahres vorliegen.
Dazu wird die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Tunnel Rastatt zusammen mit der Deutschen Bahn im Bereich der ehemaligen Fußgängerunterführung in Rastatt-Niederbühl zwei knapp vier Meter tiefe Gruben ausheben. Für die Grube auf der Ostseite müsse zusätzlich ein Teil der Unterführung abgebrochen werden. Die Arbeiten dauern laut Bahn rund drei Wochen und beginnen in der kommenden Woche. Die Maßnahme soll weitere Hinweise über die Ursachen der Havarie liefern.
Schaden von bis zu zwei Milliarden Euro
Das Schlichtungsverfahren zwischen der Deutschen Bahn und der ARGE Tunnel Rastatt wurde im September 2017 vereinbart, um langwierige Gerichtsprozesse zu vermeiden. Zur vertiefenden Erkundung des Baugrundes wurden bereits zwischen Mai und Oktober 2018 über 60 Bohrungen im Bereich der Schadensstelle und in dessen Umfeld durchgeführt. Die Erkenntnisse dieser zusätzlichen Maßnahme sollen ergänzend dazu weitere Hinweise auf die Schadensursachen liefern.
Havarie im August 2017
Im August 2017 hatten sich auf etwa sechs bis acht Metern Länge die Gleise über dem Tunnel bis zu einem halben Meter abgesenkt. Sensoren der Tunnelbaustelle registrierten den Vorfall. In Folge musste die Rheintalstrecke für rund acht Wochen gesperrt werden. Während dieser Zeit verkehrten Schienenersatzverkehr-Busse.