Stuttgart/Philippsburg (pm/cm) Die TransnetBW hat die Suche nach einem Standort für den Konverter ihres Netzausbauprojekts UKTRANET abgeschlossen und das Ergebnis heute einer regionelen Bürgermeister- und Behördenrunde präsentiert. Das Rennen gemacht hat am Ende die Stadt Waghäusel.
Die Fläche Landstraßenäcker für den Konverter befindet sich westlich der ICE-Trasse und der B 36 auf Wiesentaler Gemarkung. „Diese Fläche ist aus unserer Sicht sehr geeignet, da sie keine umweltfachlichen Einschränkungen hat und außerdem deutlich mehr als 500 Meter entfernt von der Wohnbebauung in Waghäusel und den Nachbargemeinden ist“, sagt Maria Dehmer, Projektsprecherin ULTRANET bei TransnetBW. „Deshalb werden wir zügig Kontakt mit den Grundstückseigentümern aufnehmen und hoffen auf konstruktive Gespräche.“ Der Konverter werde von TransnetBW so konzipiert, dass er sich unauffällig in das Landschaftsbild einfügt und keine zusätzliche Belastung für die Bevölkerung darstelle. Die favorisierte Standortfläche habe gegenüber den anderen sieben noch in der Auswahl befindlichen Standorten deutliche technische Vorteile: Der Bau einer Stichleitung zur Anbindung an die ULTRANET-Trasse sei nicht notwendig. Zudem liege sie außerhalb der von Hochwasser betroffenen Gebiete.
TransnetBW hat heute Vormittag die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden, die Landratsämter sowie den Regionalverband über die Auswahl informiert. Als zweites kam ein Gelände am Althrein gegenüber des Kernkraftwerkes Philippsburg in die engere Auswahl. „Wir werden beide Flächen –Landstraßenäcker und Altrhein –nun detailliert nach technischen und umweltfachlichen Kriterien weiterprüfen, zum Beispiel durch Bodenuntersuchungen“, so Dehmer. Eine umfassende öffentliche Vorstellung des Ergebnisses inklusive einer Visualisierung führt TransnetBW nach den Osterferien durch. Für Waghäusel ist ein Infomarkt am 22. April von 15 bis 20 Uhr im Alfred-Delp-Haus geplant. „Zu dieser Veranstaltung werden wir auch die Bewohner der umliegenden Kommunen wie Philippsburg und Oberhausen-Rheinhausen einladen“, erklärt Dehmer. Darüber hinaus ist ein Infomarkt in Philippsburg am 23. April von 15 bis 20 Uhr geplant –ein Ort dafür steht noch nicht fest.
ULTRANET bildet den südlichen Teil einer der geplanten Gleichstrom-Autobahnen aus Norddeutschland in den Süden. Mit Startpunkt im Raum Osterath soll die Leitung auf circa 340 Kilometern Länge bis nach Philippsburg reichen. Am Start-und Endpunkt ist je ein Konverter vorgesehen, der den übertragenen Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Das Projekt ist 2013 in das vom Bundestag beschlossene Bundesbedarfsplangesetz aufgenommen worden. Die Gleichstromleitung mit einer Übertragungsleistung von zwei Gigawatt soll ab 2019 den Wegfall der Kernenergieerzeugung am Standort Philippsburg kompensieren. Als Stromleitung in HGÜ-(Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-)Technik ist ULTRANET ein wichtiger Baustein, um die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung zum Ausbau der erneuerbaren Energien zu erreichen, denn mit HGÜ kann Strom über weite Strecken transportiert werden. Außerdem ermöglicht HGÜ eine verbesserte Nutzung bestehender Stromtrassen durch eine höhere Leistungsdichte. Das heißt: Mit dem Bau von HGÜ-Leitungen wird der Bedarf neuer Stromleitungen im Wechselstromnetz reduziert.