Stuttgart/Karlsruhe (pm/amf) Die nächste, insgesamt vierte Verhandlungsrunde in der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg soll zwei Tage später als geplant am kommenden Freitag, dem 13. Mai, stattfinden. Das teilte die IG Metall Baden-Württemberg am Dienstag mit. Die Gewerkschaft wolle zunächst die Gespräche in Nordrhein-Westfalen abwarten. Seit letzter Woche kam es zu zahlreichen Streiks in Metall- und Elektrobetrieben der Region. Auch in dieser Woche setzen die Beschäftigten die Streikwelle fort. Heute Nachmittag trifft sich die Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg in Sindelfingen.
„Nach der heutigen Diskussion und Entscheidung des IG Metall-Vorstands, dass die Gespräche zunächst in Nordrhein-Westfalen fortgesetzt werden sollen, warten wir diesen Einigungsversuch ab“, sagte Roman Zitzelsberger, Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg. „Wir haben uns daher gemeinsam mit dem Arbeitgeberverband Südwestmetall darauf verständigt, unseren Verhandlungstermin ans Ende der Woche zu verschieben“, sagte Zitzelsberger.
Die IG Metall werde nach eigenen Angaben den „Druck durch Warnstreiks“ wie geplant bis zum morgigen Mittwoch „unvermindert aufrechterhalten“. Seit Ablauf der Friedenspflicht haben sich allein im Südwesten mehr als 140.000 Beschäftigte an Warnstreiks, Kundgebungen und Frühschluss-Aktionen beteiligt, heute sind weitere 32.000 Metaller in über 160 Betrieben zum Warnstreik aufgerufen. Morgen soll die Zahl der Teilnehmer an verschiedenen Aktionen nochmal steigen. „Damit sorgen wir für die notwendige Unterstützung für die Verhandlungen in Nordrhein-Westfalen. Es ist aber auch klar: Eine Einigung um jeden Preis wird es mit der IG Metall nicht geben. Kommt bis Ende der Woche kein akzeptables Ergebnis zustande, sind wir willens und in der Lage, die Tarifrunde weiter zu eskalieren“, sagte IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger.
Die IG Metall fordert in den Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband Südwestmetall fünf Prozent mehr Einkommen für Arbeitnehmer in Metall- und Elektrobetrieben. Südwestmetall hatte in den bisherigen drei Tarifrunden eine Anhebung des Einkommens von 2,1 Prozent verteilt über zwei Jahre sowie eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent angeboten. Ein Angebot, das die IG Metall als „Provokation“ bewertet.