Pfozrheim (pm/amf) Im Tarifkonflikt um den Pforzheimer Nahverkehr ist weiterhin kein Ende in Sicht: Die Beschäftigten der Stadtverkehr Pforzheim (SVP) legen auch am heutigen Donnerstag die Arbeit nieder und setzen damit ihren „Erzwingungsstreik“, zu dem ver.di die 240 Beschäftigten aufgerufen hat, fort. Am vergangenen Dienstag hatten sich 95 Prozent der SVP-Belegschaft in einer Urabstimmung für einen unbefristeten Streik entschieden. Die SVP betreibt seit letzter Woche einen Ersatzverkehr. Auf ver.dis Vorschlag, Herta Däubler-Gmelin im Konflikt schlichten zu lassen, habe die Stadt nach Angaben der Gewerkschaft nicht reagiert.
Nach wie vor würden SVP und die Stadt Pforzheim ver.di keinen Einblick in die Finanzsituation der SVP gewähren und die Forderung nach einem Wirtschaftsprüfer ignorieren. Außerdem würden die stockenden Verhandlungen durch Äußerungen über eine drohende Insolvenz belastet. Ver.di hat deshalb präventiv die Aufnahme von Rettungstarifverhandlungen verlangt.
„Die 240 Beschäftigten der SVP sind dieser Stadt nicht einmal mehr einen Eingangsstempel wert. Weder Stadt noch SVP haben angeblich Geld für ihre Fahrerinnen und Fahrer, wohl aber für Ersatzverkehr, der selbst fährt, wenn nicht gestreikt wird. Das ist nur noch zynisch“, sagte ver.di-Verhandlungsführer Rüdiger Steinke. Die Gewerkschaft sei immer noch zu einer Schlichtung bereit. Sollte die Stadt die vorgeschlagene Schlichterin Herta Däubler-Gmelin akzeptieren, würden die Streikmaßnahmen nach Angaben von ver.di sofort beendet werden.