Tapferer Dominik macht Fortschritte

Rheinstetten/Karlsruhe (che) Noch heute ist die Krankenakte von Dominik Ball den Ärzten ein Rätsel. Der Junge fiel 2008 nach starken Bauchschmerzen ins Koma. Neun Wochen später wachte er wieder auf, aber seine rechte Körperhälfte war gelähmt. Therapien helfen Dominik, den Weg zu mehr Selbstständigkeit zu finden. Die Gewerbeschule Durlach beteiligte sich heute mit einer Spende an der Finanzierung der Therapien.

Die Geschichte von Dominik Ball ist noch heute für die Experten unerklärlich. Es ist 2008, der Junge geht in die erste Klasse der Grundschule, ist ein ganz normales, lebhaftes Kind. Plötzlich verschlechtert sich sein Zustand. Er erbricht sich mehrfach, wird mit starken Bauchschmerzen in die Klinik eingeliefert. Doch es wird noch schlimmer: Dominik muss auf die Intensivstation verlegt werden, schließlich kommt er in die Uniklinik nach Heidelberg. Dort drohen seine Niere und Leber zu versagen, nach steigendem Hirndruck fällt er ins Koma. Neun Wochen später erwacht Dominik wieder, seine rechte Körperhälfte ist seitdem gelähmt. Sprechen ist für ihn unmöglich. Wie es zu den Symptomen kam, wieso der Junge innerhalb von zwei Tagen sein altes Leben verlor – die Ärzte können es den Eltern nicht sagen. Auch heute noch nicht.

Im März 2014 sind seit den schlimmen Ereignissen über fünf Jahre vergangen. Dominik geht es besser: seine Motorik, Rhetorik und auch Reaktionsfähigkeit haben zugenommen. Sprechen kann er noch immer nicht, doch gerade morgens lautiert er sehr viel, versucht sich mitzuteilen. Sechs Stunden in der Woche geht er zur Therapie. Fast jeden Abend hat er Termine: zuerst zur Logopädin, dann zum Physiotherapeut, ein Abend mit dem Sprachcomputer und am Wochenende Reittherapie. Zweimal im Jahr fahren seine Eltern Martina und Andreas mit Dominik in die Slowakei. Dort erhält er im Adeli Medical Center jeweils drei Wochen lang eine spezielle Therapie aus der Weltraummedizin. Diese sechs Wochen tun Dominik unheimlich gut, stellen Familie Ball aber jedes Mal vor große finanzielle Herausforderungen. Die Therapie kostet jedes Mal rund 7.000 Euro.

Dominik ist daher auf Spenden angewiesen. Doch auch sechs Jahre nach dem schweren Schicksalsschlag erinnern sich viele an den Jungen. Immer wieder gibt es Charity-Aktionen für den heute 13-Jährigen. „Ohne Spenden geht es nicht“, sagt auch sein Vater Andreas. Heute überreichte die Gewerbeschule Durlach der Familie einen Scheck über etwa 2.500 Euro. Geld, das die Balls natürlich in Dominiks Therapie investieren wollen.

Ihre größte Hoffnung sei es, dass Dominik irgendwann alleine Essen und Trinken und zumindest einfach Dinge wieder mitteilen kann, so Martina Ball. Bis dahin ist es für Dominik noch ein weiter Weg. Doch mit der tollen Unterstützung seiner Familie, seiner Freunde und denen, die von seinem Schicksal berührt wurden, hat Dominik ganz viele Menschen, die ihn auf diesem Weg begleiten.