SVP und Stadträte kommen Beschäftigten entgegen

Pforzheim (pm/amf) In den Verhandlungen zwischen ver.di und der Stadtverkehr Pforzheim (SVP) haben Vertreter aus dem Gemeinderat sowie die SVP selbst ein Entgegenkommen signalisiert. Das teilte die Gewerkschaft ver.di am Donnerstag mit. Mehrere Pforzheimer Stadträte haben die Stadt aufgefordert, Verantwortung für die von Kündigung bedrohten Fahrer zu übernehmen und weitere 2,5 Millionen Euro für einen Sozialtarifvertrag bereitzustellen. Der Geschäftsführer der SVP, Joachim Zimmermann, will sich dafür einsetzen, dass die Stadt Pforzheim als hundertprozentiger Gesellschafter der SVP 50 Beschäftigte übernimmt.

„Das ist nach Wochen des Bangens das erste gute Signal an die betroffenen Beschäftigten. Damit ist eine Einigung am Sonntag im Bereich des Möglichen“, sagte ver.di-Verhandlungsführer Rüdiger Steinke. Die Verhandlungen für die Beschäftigten im Pforzheimer Nahverkehr werden am kommenden Sonntagabend fortgesetzt. Ver.di hatte deshalb letztes Wochenende zugesagt, die für Ende dieser Woche angekündigte Urabstimmung noch einmal auszusetzen. „Es wäre gut und wichtig, wenn es uns nun gemeinsam gelingt, die Kuh vom Eis zu bringen. Langfristig gibt es aber noch einige Hausaufgaben zu erledigen, damit sich so etwas nicht wiederholen kann“, sagte Rudolf Hausmann, Fachbereichsleiter Verkehr bei ver.di.

Im Zuge des Tarifkonflikts zwischen ver.di und der SVP kam es in den letzten Wochen zu insgesamt sechs Warnstreiks im Pforzheimer Busverkehr. Zwischen ver.di und der SVP schwelt seit längerem ein Konflikt, vor allem wegen drohender Massenentlassungen der SVP-Beschäftigten aufgrund der geplanten Übernahme des Pforzheimer Busverkehrs durch die Bahn-Tochter Regionalbusverkehr Südwest (RVS). Ver.di fordert einen Sozialtarifvertrag, der für die Beschäftigten die Abmilderung der angedrohten Massenentlassungen bedeuten könnte. Dazu gehört, dass die Beschäftigten, die zur RVS übergehen, einen Ausgleich für die Lohneinbußen von etwa 500 Euro monatlich bekommen, dass kurz vor der Rente stehende Beschäftigte mit einer Abfindung in vorzeitigen Ruhestand gehen können, dass Beschäftigte bei der Stadt, städtischen oder privaten Unternehmen einen gleichwertigen Ersatzarbeitsplatz erhalten können und dass über eine Transfergesellschaft die Mitarbeiter aufgefangen werden können, die bis Mitte 2017 nicht vermittelt sind.