SVP-Mitarbeiter klagen gegen Kündigungen

Pforzheim (pm/amf) Rund 150 Beschäftigte des Stadtverkehr Pforzheim (SVP) wollen am morgigen Freitag Klagen gegen die vor zwei Wochen erteilten Kündigungen einreichen. Zuvor soll ein „Trauerzug“ durch die Stadt stattfinden, bei dem der öffentliche Nahverkehr in Pforzheim symbolisch zu Grabe getragen werde, teilte die Gewerkschaft ver.di heute mit. Die 240 SVP-Beschäftigten erhielten vor zwei Wochen ihre Kündigungsschreiben. 

Der SVP wird zum Jahresende aufgelöst. Ab 2017 wird die Bahntochter Regionalbusverkehr Südwest (RVS) den Pforzheimer Nahverkehr übernehmen. Die RVS hat angekündigt, maximal die Hälfte der gekündigten SVP-Belegschaft einzustellen. Der Trauerzug soll am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) Süd zwischen Erbprinzenstraße und Lindenstraße um 10 Uhr mit dem Pforzheimer Arbeitsgericht als Ziel starten. An der öffentlichen Protestaktion nehmen laut ver.di neben den SVP-Beschäftigten auch „solidarische Bürger“ und Vertreter von Beschäftigten anderer Dienststellen und Betriebe teil. Für ver.di spricht neben Susanne Wenz und Rudolf Hausmann auch der stellvertretende Landesbezirksleiter Martin Gross.

Ver.di wolle weiterhin einen Sozialtarifvertrag erreichen und sei nach wie vor zu einer Schlichtung bereit. Die betrieblichen Angebote für Abfindungen würden nach Ansicht von ver.di weit unter den gesetzlichen Regelungen liegen. Stellenangebote gebe es „so gut wie keine“ und Bewerber seien nachweislich bereits mehrfach abgelehnt worden. Pforzheims Oberbürgermeister Gert Hager (SPD) hatte vergangene Woche angekündigt, den gekündigten Beschäftigten bei der Jobsuche zu helfen. „Ich werde aktiv auf Oberbürgermeister und Bürgermeister des Enzkreises und auf die Karlsruher und Stuttgarter Verkehrsgesellschaften KVV und SBV zugehen, um zu helfen, unsere SVP-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu vermitteln“, sagte Hager.