Pforzheim (pm/amf) Der Geschäftsführer des Stadtverkehrs Pforzheim (SVP), Joachim Zimmermann, wird sein Amt zum 7. Juni niederlegen. Das teilte Zimmermann am Montag mit. Als Grund für seinen Rücktritt nennt Zimmermann „politische Auseinandersetzungen“ rund um die bevorstehende Auflösung des SVP. Zerwürfnisse mit der Stadt habe es nicht gegeben. Der SVP-Aufsichtsrat möchte „zeitnah“ einen Nachfolger für Zimmermann bestimmen.
„Als ich zum 1. März 2016 die Position des Geschäftsführers angetreten habe, war es mein Bestreben die Abwicklung des Betriebes so sozialverträglich wie möglich zu gestalten. Allerdings musste ich feststellen, dass politische Auseinandersetzungen bislang alle Chancen auf einen sozialen Ausgleich überlagert haben“, sagte Zimmermann am Montag. Nachdem in der vergangenen Woche die betriebsbedingten Kündigungen an die 240 Mitarbeiter des SVP versandt worden sind, sei nun „ein geeigneter Zeitpunkt für einen Rückzug“. „Bislang war ich immer mit Betriebsauflösungen in der Industrie befasst gewesen und konnte diese Abwicklungen stets für beide Seiten als ‚Win-Win-Situation‘ abschließen. Das heißt, dass die Mitarbeiter trotz der Kündigungen zufrieden waren und meine Auftraggeber ihre Ziele erreicht haben. Es gab weder Streiks noch Einigungsstellenverfahren und ich habe in allen Fällen vernünftige Lösungen zu einem Interessenausgleich und einem Sozialplan verhandeln können“, sagte Zimmermann. Etwaige Streitigkeiten mit der Stadt Pforzheim waren laut Zimmmermann nicht der Grund für seinen Rücktritt . „Wichtig ist mir die Feststellung, dass es kein Zerwürfnis mit der Stadt gegeben hat“, so Zimmermann.
Die Bahntochter Regionalbusverkehr Südwest (RVS) übernimmt zum kommenden Jahr den Pforzheimer Busverkehr. Der RVS hat angekündigt, von den 240 Beschäftigten beim SVP maximal die Hälfte zu übernehmen. Dabei müssen die Arbeitnehmer nach Angaben von ver.di bei ihrem künftigen Monatsgehalt mit Abstrichen von 500 bis 700 Euro rechnen. Am vergangenen Dienstag hatte ver.di zu einer Infoveranstaltung eingeladen, bei der sich viele SVP-Beschäftigte besorgt um ihre Zukunft zeigten. Vor allem ältere Beschäftigte, die nicht vom RVS übernommen werden, fürchten, früher in Rente gehen und dadurch in Altersarmut leben zu müssen.