Karlsruhe (mcs) Bei der Suche nach einem Endlager, in dem zukünftig die deutschen Atomabfälle eine Million Jahre sicher gelagert werden sollen, scheidet Karlsruhe aus. 90 Gebiete in Deutschland hingegen hätten günstige geologische Voraussetzungen für ein Atommüll-Endlager – auch Teile von Baden. So zum Beispiel Baden- Baden, Gaggenau und Teile von Pforzheim und des Enkreises. Dies geht aus dem Zwischenbericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hervor, der am Montag veröffentlicht wurde.
Nach dem Atom-Ausstieg müsse nun unter anderem für rund 1.900 Castor-Behälter mit etwa 27.000 Kubikmeter Atommüll ein sicherer Ort gefunden werden. Der jetzt veröffentlichte Zwischenbericht besteht zunächst nur auf Daten, die etwas über die geologische Eignung des Untergrunds aussagen. Jegliche Gebiete, die günstige Bedingungen für die Endlagerung aufweisen, werden hier aufgelistet. Der BGE-Analyse zufolge befinde sich unsere Region im Teilgebiet mit der Bezeichnung „013_00TG_195-00IG_K_g_MO“. Dieses ziehe sich quer vom Südwesten in Richtung Osten Deutschlands. Seine Fläche betrage 36.836 Quadratkilometer. Bei diesem Teilgebiet handele es sich um „kristallines Wirtsgestein im Grundgebirge“, welches eine Schicht zwischen 200 und 1.200 Metern bildet. So die Angaben der BGE. Kristallin sei nach dem heutigen Wissensstand sehr stabil und halte großen Belastungen stand. Zudem sei Kristallingestein sehr hitzebeständig und gar nicht oder nur wenig in Wasser löslich. Letzteres sei sehr wichtig, da die Behälter mit dem Atommüll nach dem geplanten Einschluss in ein Endlager unter den Umwelteinflüssen im Laufe der Jahrhunderte voraussichtlich korrodieren werden. Die dabei entweichenden Substanzen dürften nicht ins Grundwasser gelangen.
Entscheidung trifft letztlich der Bundestag
Insgesamt kämen 54 Prozent der Flächen in Deutschland als Endlager infrage. Die 90 Teilgebiete fallen hauptsächlich auf Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen. Eine endgültige Festlegung des Standorts werde aber erst in einigen Jahren erfolgen. In den kommenden Monaten werden die möglichen Standorte weiter eingegrenzt. Die finale Entscheidung wird vom Bundestag gefällt. Die BGE habe sich zum Ziel gesetzt, im Jahr 2031 eine Empfehlung für einen Endlager-Standort zu machen.