Karlsruhe (anb) An der Pädagogischen Hochschule, kurz PH, geht es derzeit heiß her. Die Studierenden kämpfen für die Vertragsverlängerung eines Professors im Fachbereich Ethik. Der Professor ist bei den Studierenden sowohl menschlich als auch fachlich äußerst beliebt, daher hat sich die Fachschaft Ethik dazu entschlossen, etwas für seinen Verbleib zu unternehmen. Kurz entschlossen wurde eine Unterschriftenaktion gestartet und innerhalb von 19 Tagen kamen über 1000 Unterschriften zusammen. Doch der beliebte Professor muss seinen Hut nicht „einfach so“ nehmen: sein ohnehin schon befristeter Vertrag läuft aus, ab dem kommenden Wintersemester soll er nicht mehr an der PH unterrichten. Außerdem muss die PH Karlsruhe Geld einsparen, und da trifft es sich, dass der Vertrag des Professors ausläuft. „Wir müssen sehen wo wir kürzen können“, so die Rektorin Dr. Christine Böckelmann im Interview mit Baden TV.
Unterschriftenliste übergeben
Am heutigen Montag haben daher die Vertreter der Studierenden und der Fachschaft Ethik der Rektorin die Liste der gesammelten Unterschriften übergeben. „Wir wollen uns einfach politisch beteiligen“, so einer der anwesenden Studenten. Die Rektorin zeigt sich sichtlich beeindruckt von so viel Engagement und dankte dafür den Studierenden. „Doch wir müssen den Fall erst im Hoschulrat diskutieren, dann sehen wir weiter“, so Dr. Böckelmann weiter. Bis Ende des Jahres soll der Hochschulrat getagt haben, dann wird entschieden ob der Professor wirkliche gehen muss.
Finanzen sind Schuld
Doch eigentlich hätte die Professur schon viel früher gestrichen werden sollen, auch aus Geldmangel. Doch man hat versucht, die Professur zu Halten und das hat einige Zeit auch gut funktioniert. Doch jetzt wurde die Stelle vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst eingezogen, das bedeutet das sie jetzt definitiv gestrichen werden muss. Und jetzt muss eben eine Professur des Fachbereichs Ethik dran glauben. Das wollen die Studierenden aber nicht, sie finden das es jede andere Stelle sein könnte, warum ausgerechnet die in einem „kleinen“ Fach?! Sie sind der Meinung, das die Stelle in ihrem Fachbereich nur gestrichen wird, da Ethik und Philosophie nicht so gut besucht sind, wie andere Studiengänge. Doch die Rektorin wiegelt ab. Sie wolle weder den kompletten Fachbereich streichen noch diesen einen Professor rauswerfen, sondern nur eine Stelle und der auslaufende Vertrag biete sich dafür an.
Für die Studierenden und den betroffenen Professor heißt es nun abwarten bis der Hochschulrat getagt hat. Noch vor Jahresende soll es hier zu einer Einigung kommen. Vielleicht konnten sie mit der Unterschriftenaktion „ihren“ Professor vor dem unfreiwilligen Abschied bewahren, wenn nicht, dann ist für die Studierdenden sicher: „Wir haben es versucht und das ist das Wichtigste, denn ohne solche Aktionen könnte sich nichts bewegen!“