Streit um Konverterstandort

Stuttgart/Philippsburg (pm/yb) TransnetBW hat nach einigen Monaten der Planung und Prüfung heute bekannt gegeben, dass das Unternehmen ein Gleichstrom-Umspannwerk am Endpunkt der Leitungsverbindung „Ultranet“ in Philippsburg errichten möchte. Der Regionalverband Mittlerer Oberhein reagierte mit Skepsis auf die Ankündigung.

„Wir haben mehr als zwanzig Standort-Alternativen sorgfältig geprüft“, sagt Werner Götz, Geschäftsführer der TransnetBW und verantwortlich für Großprojekte sowie Netzausbau. „Wesentliche Gründe für unsere Entscheidung waren zuletzt der große Abstand zur Wohnbebauung und der gute Sichtschutz an diesem Standort.“ Die Wohnbebauung ist rund 900 Meter entfernt, zwischen Umspannwerk und den Häusern liegt ein Waldstück. Obwohl das Umspannwerk schon sehr leise arbeite, biete der Wald neben dem Sicht- auch zusätzlichen Lärmschutz, so die TransnetBW in einer Stellungnahme. Von Vorteil sei auch, dass das dortige Grundstück in öffentlichem Besitz sei.

Der Regionalverband reagierte mit Skepsis auf die Ankündigung: Die dortige Ansiedlung würde in einen regionalen Grünzug eingreifen, der als verbindliches Ziel der Raumordnung einer solchen Baumaßnahme entgegenstehe. Der Standort käme allenfalls in Betracht, wenn keine Alternativen außerhalb dieses Bereiches machbar wären, so Verbandsdirektor Gerd Hager. „Dass dieser Nachweis bereits für alle Alternativen vorliegt, ist aus den uns vorliegenden Informationen bislang noch nicht erkennbar.“

Eine Erweiterung der Standortsuche für den umstrittenen Konverter fordern sowohl Philippsburgs Oberbürgermeister Stefan Martus, als auch die Fraktionen des Philippsburger Gemeinderates in einem Schreiben an Regierungspräsidentin Kressl. Darin schlagen sie den Alternativstandort „Hexenblättlallee“ auf der Gemarkung Altrußheim vor.

Die Diskussion um den geplanten Großkonverter beschäftigt bereits seit Monaten die Politik, Betreiber und Anwohner.