Streit um die Versorgung der Flüchtlinge

Bruchsal (pm/yb) In der Nacht zum Donnerstag sind kurzfristig noch einmal rund 200 Flüchtlinge in das Notlager an der Landesfeuerwehrschule Bruchsal gebracht worden. Somit sind in dem Ausweichquartier für die überfüllten Landeserstaufnahmestellen etwa 400 Menschen untergebracht. Das DRK ist über das Regierungspräsidium verärgert, da die Versorgung der Flüchtlinge in der Landesfeuerwehrschule nicht geklärt ist.

Unterdessen offenbaren sich Probleme und Unstimmigkeiten im Zusammenhang mit der medizinischen Versorgung der Flüchtlinge, die bis gestern noch nicht registriert waren und auch noch nicht die asylrechtliche Untersuchung durch das Gesundheitsamt erfahren hatten.
Ein Sprecher des Regierungspräsidiums stellte klar: „Eine allgemeine Erstbegutachtung direkt bei der Ankunft findet in den Erstaufnahmeeinrichtungen im Land grundsätzlich nicht statt.“ Die Ungewissheit über den Gesundheitszustand der weit gereisten Flüchtlinge sorgte in Bruchsal jedenfalls für Verunsicherung und Probleme, teilte die BNN gestern mit.
Zwischen dem Regierungspräsidium Karlsruhe und DRK-Offiziellen herrschen massive Unstimmigkeiten über den vergangenen Einsatz. Für die dauerhafte Versorgung der Asylbewerber nicht mehr zur Verfügung stehen das Deutsche Rote Kreuz und andere Hilfsorganisationen, die im September die medizinische Betreuung von 500 Flüchtlingen in Bruchsal übernommen hatten.
Damals waren Rotes Kreuz und weitere Sanitätsdienste rund eine Woche an der Landesfeuerwehrschule tätig. Doch die von den Sanitätsorganisationen gestellte Abrechnung wollte das Regierungspräsidium nach einigem Hin und Her nicht begleichen. In einem Schreiben vom 26. Februar dieses Jahres an den DRK-Kreisgeschäftsführer Jörg Biermann begründet die Behörde dies unter anderem damit, dass es sich „um eine Notmaßnahme gehandelt“ habe.
Für DRK-Geschäftsführer Biermann klingt das wie Hohn: „Zwei Tage sind für mich ein Noteinsatz, aber keine ganze Woche.“ Dabei gehe es nicht nur um erhebliche Arbeitszeit von Ehrenamtlichen, sondern auch um beim Einsatz verbrauchte beziehungsweise beschädigte Ausrüstung, die den Sanitätern jetzt fehle, so hieß es.