Pforzheim/Karlsruhe (pm/amf) In der Metall- und Elektroindustrie finden am heutigen Freitag bundesweit Warnstreiks statt. Nach drei erfolglosen Verhandlungsrunden um einen neuen Tarifvertrag hat die IG Metall die Arbeitnehmer in Elektro- und Metallbetrieben zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. In Baden-Württemberg streiken am Freitag nach Angaben der IG Metall mehr als 40.000 Arbeitnehmer aus über 150 Betrieben. Gestreikt wird unter anderem in Karlsruhe und Rastatt.
Die IG Metall hatte in den Tarifverhandlungen eine Einkommenssteigerung von fünf Prozent gefordert. Der Arbeitgeberverband Südwestmetall hatte eine Anhebung des Einkommens von 2,1 Prozent verteilt über zwei Jahre sowie eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent angeboten. Ein Angebot, das die IG Metall als „Provokation“ bewertet. „Zu wenig bleibt zu wenig und wird auch nicht mehr, wenn man es neu verpackt. Das Angebot ist eine Provokation und wird die Beschäftigten nicht abhalten, von ihrem Recht auf Warnstreiks Gebrauch zu machen“, sagte IG Metall-Landeschef und Verhandlungsführer Roman Zitzelsberger. Vor der dritten Verhandlung in Pforzheim hatten mehr als 3.000 Arbeitnehmer aus der baden-württembergischen Metallindustrie mit einem Demonstrationszug fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt gefordert und gegen die von den Arbeitgebern gebotene „Magerkost“ protestiert.
In der Fächerstadt versammeln sich heute die Streikenden vor dem Betriebstor von Rosenbauer in der Karlsruher Carl-Metz-Straße. Dort findet ab 11.15 Uhr eine Kundgebung statt, bei der unter anderem der erste Bevollmächtigte der IG-Metall-Geschäftsstelle in Karlsruhe Angel Stürmlinger.
Eine neue Runde am Verhandlungstisch soll es nach Angaben der IG Metall Baden-Württemberg am 11. Mai geben. Das weitere Vorgehen bis dahin möchte die Gewerkschaft mit ihrer Tarifkommission besprechen.