Stuttgart (pm/ame) Die Streiks im Sozial- und Erziehungsdienst werden in Baden-Württemberg diese Woche unvermindert fortgesetzt. Am heutigen sechsten Streiktag haben sich wieder über 5.000 Beschäftigte beteiligt. Schwerpunkte sind die Region Stuttgart, Mannheim, Ulm, Freiburg, Reutlingen und Tübingen, Heilbronn sowie auch die Region am Bodensee.
Leni Breymaier, ver.di Landesbezirksleiterin, sagte am Morgen auf der Streikversammlung in Stuttgart: „Das komplette Abtauchen der verantwortlichen Arbeitgeber erhöht die Streikbereitschaft der Erzieherinnen und Sozialarbeiter nur noch mehr. Die kommunalen Arbeitgeber stellen sich mittlerweile nicht nur gegen ihre Beschäftigten, sondern auch gegen die Gesellschaft, die Politik und vor allem die Eltern.“
Führende Bundes- und Landespolitiker haben inzwischen Unterstützung bei der Finanzierung angekündigt, so der Bundeswirtschaftsminister Gabriel, der eine Entlastung der Kommunen bei der Flüchtlingsunterbringung ins Spiel gebracht hat, oder auch die bayerische Familienministerin Müller, die für den Freistaat angekündigt hat, jede Erhöhung der Tarifgehälter durch eine erhöhte Förderung der Betriebskosten mittzutragen. Von der Tarifrunde sind in Baden-Württemberg neben über 30.000 Erzieherinnen (zu 98 Prozent Frauen, zu über 60 Prozent in Teilzeit) weitere gut 10.000 Beschäftigte in Jugendhäusern, Beratungsstellen, Krankenhäusern, Wohnheimen und Werkstätten für behinderte Menschen, Jugendheimen und Ämtern betroffen.