Karlsruhe (pm/snt) Vor und während dem Baden-Württemberg-Derby beim VfB Stuttgart wurden bei zahlreichen KSC-Fans umfangreiche Maßnahmen durch die Polizei durchgeführt. Knapp 600 Personen wurden intensiven Kontrollen unterzogen. Nach Angaben der Polizei sei der Grund dafür das Zünden von Pyrotechnik und Angriffe mit Baustellenmaterial von KSC-Fans auf Beamte gewesen.
Nicht nur gewalttätig gewordene, sondern auch harmlose Fans darunter Jugendliche, Frauen und Kinder wurden vor dem Stadion bei der Polizeimaßnahme über fünf Stunden festgehalten. Trotz gültiger Eintrittskarten konnten die Betroffenen das Spiel im Stadion nicht sehen. Der KSC stellt fest, dass es nicht sein darf, dass Unbeteiligte über mehrere Stunden festgehalten werden und solange nicht die Möglichkeit haben, sanitäre Einrichtungen wie beispielsweise Toiletten zu besuchen oder sich mit Essen und Getränken zu versorgen.
Die Festgehaltenen erhielten von der Polizei so gut wie keine Informationen. Zudem seien nach KSC-Informationen die szenekundigen Beamten aus Karlsruhe bei der Maßnahme nicht hinzugezogen worden. Im vorab hatten drei Sicherheitsbesprechungen beim VfB stattgefunden. Bei diesen wurde der geplante Ablauf festgelegt. Die Polizei jedoch, änderte diesen ohne Rücksprache mit dem KSC.
Des weiteren war der Gästeparkplatz über Stunden seitens der Polizei gesperrt. Stattdessen mussten KSC-Fans im Stuttgarter Heimbereich parken. Dies führte zu einer Vermischung mit VfB-Fans.
„Die Umsetzung der polizeilichen Maßnahmen war aus unserer Sicht unverhältnismäßig. Auch die Kommunikation gegenüber Fans, Fanprojekt, Fanbetreuung und Vereinsvertretern hätte besser laufen müssen“, so KSC-Geschäftsführer Michael Becker. Zur vollständigen Aufbereitung der Vorfälle wird der KSC den zuständigen polizeilichen Einsatzleiter sowie den verantwortlichen Abschnittsleiter für den Gastbereich zu Gesprächen einladen.