Stuttgart (pm/ck) Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg am Morgen vermeldet, verzeichnen beim Vergleich vom Februar 2021 mit dem Februar des Vorjahres, sowohl Gastronomie als auch der stationäre Einzelhandel starke Umsatzeinbußen. Der Online-Handel erlebe hingegen einen Boom.
Der Umsatz des baden-württembergischen Gastgewerbes ist demnach insgeamt im Februar 2021 um fast 70 % gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken. Besonders hart leide dabei der Ausschank von Getränken unter den coronabedingten Einschränkungen. Mit einem realen Umsatzminus von 93,8 % bzw. nominal 93,3 % gegenüber Februar 2020 und angesichts eines fortdauernden Lockdowns sind die Geschäftsaussichten für diese Sparte des Gastronomiegewerbes weiterhin düster. Dies schlug sich erneut in der Beschäftigungsentwicklung nieder: Die Zahl der tätigen Personen ging gegenüber dem Niveau im Februar 2020 mit einem Minus von 59,3 % um mehr als die Hälfte zurück.
Auch im Einzelhandel Baden-Württembergs zeigten sich im Februar 2021 die schweren Auswirkungen der Pandemiebedingungen: die Einzelhandelsunternehmen im Südwesten nach vorläufigen Ergebnissen im Februar 2021 real, das heißt preisbereinigt, 12,0 % weniger umgesetzt als im Vorjahresmonat. Nominal, also nicht preisbereinigt, sanken die Umsätze um 10,6 %. Erstmals seit Beginn der Corona-Krise sei dabei auch ein Umsatzrückgang im Lebensmitteleinzelhandel zu verzeichnen. So setzte der heimische »Einzelhandel mit Lebensmitteln« im Berichtsmonat Februar 2021 real 3,4 % und nominal 1,9 % weniger um als im Februar 2020.
Besonders hart traf es dabei ganz bestimmte Einzelhandelsbranchen: So blieb das Vorjahresergebnis für den »Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren« auch im Februar 2021 bei einem Umsatzrückgang von real 69,1 % bzw. nominal 68,9 % vollkommen außer Reichweite. Und auch im »Einzelhandel mit Möbeln, HiFi und IT« (real: −42,0 %; nominal: −41,9 %) und im »Einzelhandel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten, Baubedarf« (real: −44,0 %; nominal: −43,3 %) lagen die Umsätze im Februar 2021 deutlich unter dem Vorjahresmonat.
Auffällig: Während der »Einzelhandel in Verkaufsräumen« leidet (Februar 2021: real −16,5 %, nominal −14,8 %) und auch der unter Corona bislang robuste »Einzelhandel an Verkaufsständen und auf Märkten« Einbußen zu verkraften hat (real −6,9 %, nominal −5,0 %), verzeichnet der »Sonstige Einzelhandel (nicht in Verkaufsräumen – u.a. Versand- und Internet-Handel)« trotz Krise gegenüber dem Vorjahresmonat ein deutliches Umsatzwachstum von real 18,6 % bzw. nominal 19,3 %. Dies sei auf den boomenden Versand- und Internet-Einzelhandel zurückzuführen.