Karlsruhe (pm/msc) Die Anzahl der Straftaten im Stadt- und Landkreis Karlsruhe ist im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent zurückgegangen. Das geht aus der Kriminalstatistik des Karlsruher Polizeipräsidiums hervor. Die Aufklärungsquote sei demnach um mehr als vier Prozent gestiegen.
Wie die Polizei mitteilt, verringerte sich die Häufigkeitszahl mit 5.781 Straftaten pro 100.000 Einwohner auf den niedrigsten 10-Jahreswert. Als Hauptursache nennen die Beamten den Rückgang der Eigentumskriminalität als wesentlichen Teil der Massendelikte.
Bei Wohnungseinbrüchen sei ein im Vergleich zum vergangenen Jahr ein leichter Rückgang (elf Fälle) zu verzeichnen. Im Bereich der Straßenkriminalität bewegen sich die Zahlen laut Polizei auf einem Zehnjahrestief. Und auch die Jugendkriminalität in allen Altersgruppen unter 21 Jahren lag unter dem niedrigsten Wert der letzten Dekade.
Die Anzahl der Körperverletzungsdelikten ist laut Polizei entgegen einem sinkenden Landestrend (-3,6 Prozent) in der Region Karlsruhe um 5,8 Prozent beziehungsweise um 197 auf nunmehr 3.575 Fälle angestiegen. Dazu zählen auch die Körperverletzungsdelikte, die unter „Häusliche Gewalt“ fallen.
Ein erheblicher Anstieg der Fallzahlen sei auch bei der „Cyberkriminalität“ festzustellen. Im vergangen Jahr lag der Anstieg insbesondere bei der „Cyberkriminalität mit Tatmittel Internet“ bei einem Plus von 84,7 Prozent.
Bei den Tatbeständen „Exhibitionistische Handlungen“ und „Verbreitung pornographischer Schriften“ sei mit 240 Fällen nach einem Anstieg um 78 Fälle ein Zehnjahres-Höchstwert zu verzeichnen.
In der Gesamtschau der Kriminalitätsentwicklung sind darüber hinaus auch deutliche Anstiege beim „Hausfriedensbruch“ (+47,6 Prozent, von 403 auf 595 Fälle) sowie beim „Besonders schweren Fall des Diebstahls aus Kraftfahrzeugen“ (+9,6 Prozent, von 520 auf 570 Fälle) zu erkennen.
In zehn Fällen der Betrugsvariante des angeblicher Polizeibeamten lag der Gesamtschaden im Polizeipräsidium Karlsruhe bei rund 90.000 Euro. Beim Betrugsphänomen „Enkeltrick“ waren es ebenso zehn Fälle mit einem ausgewiesenen Schaden von 270.000 Euro.
Die Gewalt gegen Polizeibeamte nahm von 360 Fälle auf 295 ab. Eine geringere Zahl des Einsatzaufkommens, Ausfall von Fußballspielen und nur wenige Demonstrationsgeschehen dürften hierzu beigetragen haben. Insgesamt 606 Polizeibeamtinnen und -beamte des Karlsruher Polizeipräsidiums waren Geschädigte einer Straftat.
„Neben einem besonders erfreulichen Rückgang der Gesamtkriminalität steht für mich auch die gefühlte Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger an oberster Stelle. In diesem Zusammenhang halte ich es für besonders bedeutsam, dass die Straßenkriminalität und auch die Eigentumsdelikte deutlich zurückgingen. Es ist zu vermuten, dass die Einschränkungen des öffentlichen Lebens aufgrund der Corona-Maßnahmen hier wesentlich dazu beigetragen haben“, so Caren Denner, die Präsidentin des Karlsruher Polizeipräsidiums.