SPD fordert Verbot von Zirkussen mit ,,gefährlichen“ Wildtieren

Karlsruhe (pm/da) In seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause entscheidet der Karlsruher Gemeinderat unter anderem darüber, Auftritte von Zirkussen, die ,,gefährliche“ Wildtiere halten, zu verbieten. In einem Antrag spricht sich die Karlsruher SPD-Fraktion dafür aus, Auftritten von Tieren, die eine Gefahr für den Menschen darstellen könnten, einen Riegel vorzuschieben. Hintergrund ist der Vorfall in einem Zirkus in Osnabrück im Juli, bei dem ein Elefant in die Zuschauer gestürzt war.

,,Glücklicherweise erlitt ein Zuschauer ,nur‘ eine Schürfwunde am Bein. Das Tier sei von einem anderen Elefanten geschubst worden. Der Vorfall zeigt deutlich, wie gefährlich so ein Zwischenfall werden kann“, schreiben die Sozialdemokraten in ihrem Antrag. Aus ihrer Sicht soll die Stadt die Auftritte solcher Zirkusse nicht mehr auf öffentlichen Plätzen genehmigen; dies könne neben dem Tierschutz auch mit ,,Erwägungen der Gefahrenabwehr“ begründet werden. Als Beispieltiere nennt die Fraktion z.B. Elefanten, Großbären, Raubkatzen ode Affen. Die Stadtverwaltung verweist in ihrer Antwort auf den Beschluss des Karlsruher Gemeinderats von 2010. Damals war ein Verbot unter anderem aus rechtlichen Gründen abgelehnt worden. ,,Die rechtliche Lage hat sich seither nicht geändert. Die Umsetzung eines Wildtierverbotes für Zirkusse in Karlsruhe ist aufgrund der aktuellen Rechtslage nicht möglich, insofern wird weiter am Gemeinderatsbeschluss vom 27. Juli 2010 festgehalten. […] Voraussetzung eines kommunalen Wildtierverbots zur allgemeinen Gefahrenabwehr wäre, dass der Zirkus eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung darstellen würde. Davon kann auch vor dem Hintergrund vereinzelter Ausbrüche von Zirkustieren in der Vergangenheit nicht ausgegangen werden. Der Sturz des Elefanten bei einer Zirkusvorstellung in Osnabrück kann zu einem solchen Einzelfall gezählt werden“, so die Stadtverwaltung in ihrer Stellungnahme.

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