Zwickau/Karlsruhe (amf) Der Karlsruher SC hat mit einem souveränen Auswärtserfolg beim FSV Zwickau Tabellenplatz drei erobert. Die Badener bezwangen zum Abschluss des 35. Spieltags den Tabellensechzehnten am Montagabend mit 4:2 und haben es nun – drei Spieltage vor Schluss – selbst in der Hand, Ende Mai die Relegationsspiele um den Aufstieg in Liga zwei zu bestreiten. Maßgeblichen Anteil am Erfolg der an diesem Abend eiskalten Badener hatte einmal mehr Top-Torjäger Fabian Schleusener, der mit seinem 17. Saisontreffer in Hälfte eins früh die Weichen auf Sieg stellte.
Damit konnten die Blau-Weißen die Steilvorlage nutzen, die ihnen der bis dato punktgleiche Konkurrent Wehen Wiesbaden geliefert hatte – die Hessen unterlagen bereits am Samstag beim Tabellennachbarn Hansa Rostock mit 0:2 und rutschen durch den heutigen Dreier der Karlsruher auf Rang vier ab.
Fünf Tage nach dem souveränen 4:0-Heimerfolg über Waldhof Mannheim im Halbfinale des Badischen Pokals setzte KSC-Chefcoach Alois Schwartz auch in der Liga von Beginn an auf die Dienste von Stürmer Marvin Pourié, der mit einem Doppelpack gegen die Mannheimer entscheidenden Anteil am Einzug ins Pokalfinale hatte. Der 27-jährige Winterneuzugang lief als alleinige Sturmspitze auf. Dafür rückte Schleusener, der sich gegen Waldhof nach seiner Einwechslung mit einem sehenswerten Fallrückzieher zum zwischenzeitlichen 3:0 ebenfalls in die Torschützenliste eintragen konnte, ins rechte offensive Mittelfeld.
Nach anfänglicher Abtastphase zu Beginn der Partie durften die mitgereisten KSC-Fans im Gästeblock nach knapp zwanzig Minuten zum ersten Mal jubeln. Startelf-Debütant Pourié eroberte im Mittefeld das Leder und leitete direkt weiter zu Schleusener, der sich im gegnerischen Sechzehner nicht zweimal bitten ließ und den Ball mit dem ersten Torschuss der Gäste humorlos zum 1:0 aus Sicht der Badener versenkte (19.). Die Hausherren schüttelten den frühen Schock aber schnell ab und hatten zehn Minuten später die Chance zum Ausgleich: Nach einer Hereingabe von Zwickaus Göbel sah KSC-Schlussmann Benjamin Uphoff bei einer missratenen Faust-Abwehr zunächst unglücklich aus, konnte den anschließenden Torschuss von Bahn jedoch sicher parieren (30.). Sechs Minuten später schlugen die Karlsruher erneut eiskalt zu. Wieder waren Schleusener und Pourié die Protagonisten, diesmal in umgekehrter Funktion. Ersterer bediente Letzteren mit einem hohen Ball – im Laufduell mit FSV-Innenverteidiger Wachsmuth behielt Pourié die Oberhand und zimmerte die Kugel von der Strafraumgrenze wuchtig ins rechte Kreuzeck zur 2:0-Gästeführung (36.). Besser hätte Durchgang eins für die Badener kaum verlaufen können. Mit einem beruhigenden Zwei-Tore-Vorsprung ging es für die Blau-Weißen in die Halbzeitpause.
Ohne personelle Änderungen starteten beide Teams in Hälfte zwei. Keine 120 Sekunden waren nach Wiederanpfiff gespielt, als die Karlsruher den Anschlusstreffer der Hausherren schlucken mussten. Eine abgefälschte Hereingabe von Göbels landete beim sträflich allein gelassenen FSV-Stürmer Eisele, der Uphoff keine Chance ließ und die Kugel per Dropkick zum 1:2 in den Knick jagte (46.). Der frühe Anschlusstreffer verlieh den Hausherren sichtlich Auftrieb. Der FSV riss das Spielgeschehen sukzessive an sich, ohne dabei konkrete Torchancen herauszuspielen. Die Bemühungen der Hausherren wurden in der 60. Minute ein weiteres Mal jäh zunichte gemacht, als KSC-Kapitän Kai Bülow nach einer Ecke von Wanitzek per Kopf zum 3:1 aus Sicht der Karlsruher einnickte. Die Gäste am heutigen Abend einfach eiskalt in der Chancenverwertung – dritter Torschuss, dritter Treffer. Zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit machte der kurz zuvor eingewechselte Anton Fink nach Vorlage von Schleusener mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 4:1 den Deckel drauf. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, dass die Badener mit drei Punkten im Gepäck die Heimreise antreten würden. Daran sollte auch der Kopfball von Wachsmuth sechs Minuten später zum 2:4-Endstand nichts mehr ändern (86.).
Durch den Auswärtssieg haben die Badener nun 65 und damit drei Zähler mehr als Wiesbaden auf dem Konto – bei neun noch zu vergebenden Punkten. Einen größeren Ausrutscher werden sich die Blau-Weißen aber wohl nicht erlauben dürfen, denn der SVWW hat mit +34 im Vergleich zu den Karlsruhern (+19) das deutlich bessere Torverhältnis. Am kommenden Samstag (14 Uhr) steht der Truppe von Alois Schwartz mit dem Heimspiel gegen Spitzenreiter Paderborn, das am vergangenen Wochenende den Aufstieg perfekt gemacht hat, die nächste Bewährungsprobe ins Haus. Eine Woche später bestreiten die Karlsruher ihr letztes Gastspiel der Saison beim VfR Aalen, bevor zum Ligafinale am 12. Mai Carl Zeiss Jena in den Wildpark reist.