So profitieren Verbraucher von gesenkten Mobilfunkpreisen im Ausland

Heidelberg (pm/mb) Am 1. Juli fallen nach einer neuen europäischen Einigung erneut die Gebühren für die Roamingkosten. Das bedeutet, dass für deutsche Mobilfunkteilnehmer in europäischen Nachbarländern erneut geringere Kosten für Telefonate in ausländischen Netzen anfallen. Doch wie viel nutzt das deutschen Handynutzern wirklich?

Das unabhängige Verbraucherportal Verivox erläuterte nun, dass gerade deutsche Nutzer weniger von den Preissenkungen profitieren als andere. So stehen den gesenkten Mobilfunkpreisen im Ausland vergleichsweise höhere Preise im Inland gegenüber. Handykunden in Deutschland zahlten für Inlandsgespräche fast doppelt so viel, wie Nutzer in anderen Ländern, so Verivox. Der Grund dafür liege in den sogenannten Termininierungsentgelten, welche die Telefongesellschaften für einen Anruf in ein fremdes Netz zahlen müssen.

In Deutschland liegen diese Gebühren um 79 Prozent höher als die Empfehlung der EU-Kommission. In Österreich und Frankreich mit 0,80 Cent und auch Italien mit 0,98 Cent sind diese Gebühren im Vergleich zu Deutschland mit 1,79 Cent viel günstiger.

„Die Bundesnetzagentur als verantwortliche Regierungsbehörde möchte diese Entgelte zunächst jedoch nicht senken, um den Netzbetreibern ausreichend Spielraum für Investitionen in die Infrastruktur zu lassen,“ erläutert der Verivox-Telekommunikationsexperte Sven Ehrmann.

Weiter profitieren auch eher Geschäftskunden, die sehr viel im Ausland telefonieren, von der neuen Regelung. Der Urlauber, der nur ein bis zweimal auf seiner Reise telefoniert, hat dagegen wenig von der neuen politischen Entscheidung.