Pforzheim (pm/cm) Smart Home – hinter diesem Begriff verbirgt sich vernetzte Technik für Sicherheit und Wohnqualität im Eigenheim. Neun Studierende der Fakultät für Technik arbeiten derzeit an Ideen zu diesem Thema, die sie beim Girls Day am 23. April 2015 im Berliner Kanzleramt vor Angela Merkel präsentieren.
Bereits zum zweiten Mal ist die Hochschule deshalb im Kanzleramt zu Gast. „Seid kreativ, entwickelt außergewöhnliche Ideen“, gab Professor Mike Barth, Studiendekan der Mechatronik, den Studierenden zu Projektbeginn mit auf den Weg gegeben. Seit Januar arbeiten die künftigen Ingenieure an den Themenkomplexen Pflege, Beleuchtung, Sicherheit sowie Wetterüberwachung. Die Studierenden erproben ihre Ideen rund ums Smart Home an einem Modellhaus aus Holz. Was bislang noch wie ein Kinderspielzeug aussieht, soll in einigen Wochen vernetzte und fernsteuerbare Komponenten enthalten, die Daten speichern und intelligent agieren können. „Als ich von dem Projekt erfahren habe, wollte ich unbedingt mit dabei sein. Das Thema Smart Home finde ich sehr spannend, da ich später in einer Wohnung leben möchte, in der vieles automatisiert ist“, beschreibt Tobias Bayhan seine Motivation, bei dem Projekt mitzumachen.
Zum Thema Pflege definiert die Projektleiterin Jessica Koch, 3. Semester Medizintechnik, klare Ziele. „Das Bett soll den Zustand des Patienten erfassen, indem es Temperatur- und Druckdaten auswertet. Über den Boden kann nachvollzogen werden, wie viele Leute sich in einem Raum befinden“, so die Medizintechnikerin. Für den intelligenten Boden haben die Studierenden eine Platte aus Plexiglas herausgesägt, die sie – versehen mit einem sogenannten Dehnungsmessstreifen (DMS), der Änderungen bei Widerständen und Spannungen misst – in den Holzboden einlassen werden. Als Steuerung kommt der Mikrocontroller Intel Edison zum Einsatz, ein Mini-PC mit Chip, Speicher und Funkverbindungen auf kleinstem Raum.
Für alle Gruppen geht es nun darum, die notwendigen Materialien zu bestellen und – intelligent programmiert – ins Haus einzubauen. Auf das Ergebnis darf nicht nur Angela Merkel gespannt sein. Gemeinsam mit dem Halbleiterhersteller Intel war der Hochschule Pforzheim bereits 2014 ins Kanzleramt eingeladen. Damals hatte sich Angela Merkel von dem kleinen menschenähnlichen Roboter NAO, den drei Studierende präsentiert hatten, besonders beeindruckt gezeigt. “Intel hat mit der Hochschule Pforzheim in den letzten Jahren sehr eng an verschiedenen Projekten gearbeitet. Die Hochschule ist für uns in Europa ein zuverlässiger Partner – angefangen von der Zusammenarbeit beim Girls Day bis zur Kooperation in unserer Community, in der Institutionen, Forscher und Technikverliebte mithilfe von Intel-Technologien neue Systeme entwickeln”, betonte Raluca Oltean, die das Projekt von Seiten Intel leitet.