Region (cm) Unfälle, Sperrungen und stundenlanges Warten – so lautet die Bilanz für Deutschlands staureichste Strecken. Um Karlsruhe herum ist es auf der A5 und der A8 besonders schlimm. Rund 5.521 Staus gab es dort im Jahr 2017. Neben zahlreichen Baustellen war die häufigste Ursache: Unfälle, entstanden durch Fahrfehler, Ungeduld und Selbstüberschätzung. Diese Ursachen ließen sich beseitigen: durch Fahrtrainings. Teilnehmer verbessern darin ihre Fertigkeiten hinterm Steuer und lernen, sich risikoärmer im Straßenverkehr zu bewegen.
Ein Fahrtraining vom ADAC oder Driving-Events, wie sie Mercedes-Benz veranstaltet, trainieren sicheres Fahren im normalen Straßenverkehr oder – je nach Wunsch und Kursangebot – auf schneeglatten Straßen bzw. im Gelände. Diese Angebote sind für viele Menschen relevant. Mehr als die Hälfte der Deutschen ist im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis und setzt sich regelmäßig hinter das Steuer. Ob für den täglichen Weg zur Arbeitsstelle, den Wocheneinkauf oder für die Fahrt in den Urlaub: Für die meisten Menschen bedeutet der Führerschein in erster Linie Mobilität und Unabhängigkeit. Daher können vor allem junge Leute häufig kaum den 18. Geburtstag erwarten. Gleichermaßen sind ältere Menschen froh, wenn sie sich durch ihren Führerschein noch ein Maximum an Flexibilität und Mobilität bewahren können.
Doch gerade diese beiden Gruppen sind im Straßenverkehr besonders gefährdet, wie Statistiken zeigen. So verursachen junge Fahranfänger zwischen 18 und 24 Jahren die meisten Unfälle und sind auch die größte Gruppe unter den Unfallopfern, obwohl sie nur 8 Prozent der Führerscheinbesitzer ausmachen. Auch Senioren fahren statistisch gesehen unsicherer als andere Altersgruppen und sind in zwei Dritteln der Unfälle die Verursacher. Auf die gefahrenen Kilometer gerechnet, ist die Unfallhäufigkeit bei ihnen ähnlich hoch wie bei den 18- bis 24-Jährigen.
Gezielt die Sicherheit erhöhen
Die Art der Unfälle unterscheidet sich von Altersgruppe zu Altersgruppe. Während jüngere Autofahrer häufig mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs sind, eine höhere Risikobereitschaft besitzen und auch häufiger unter Alkoholeinfluss fahren, kommen in der Gruppe der Senioren oft Unfälle durch Missachtung der Vorfahrt zustande. Natürlich kann ein Fahrsicherheitstraining nicht an allen Schrauben drehen und beispielsweise Unfälle verhindern, die durch Leichtsinnigkeit entstehen. Allerdings kann es allen Autofahrern unter anderem dabei helfen, ihre Reaktionsgeschwindigkeit zu verbessern und in unvorhergesehenen Situationen das richtige Fahrverhalten an den Tag zu legen. Davon profitieren Fahranfänger ganz besonders, denn ihnen mangelt es noch an Fahrpraxis und Routine. Auch älteren Menschen kann es helfen, ihre Kenntnisse hinter dem Steuer einmal gründlich aufzufrischen und das Verhalten in Gefahrensituationen zu simulieren.
In meist vier- bis achtstündigen Seminaren üben die Teilnehmer das Bremsen auf unterschiedlichen Belägen, in Kurven sowie auf nasser oder vereister Straße, die richtige Anwendung von Fahrassistenzsystemen, sicheres Ausweichen sowie gute Methoden der Stressbewältigung beim Autofahren.
Ein solches Fahrtraining kann nicht nur jede Menge Spaß bereiten, sondern auch dazu beitragen, die eigene Fahrweise zu optimieren und somit die Straßen insgesamt ein stückweit sicherer für alle Verkehrsteilnehmer zu machen.
Bildrechte: Flickr a good drive was had by all Robert Couse-Baker CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten