Karlsruhe (pm/vg) In seiner Sitzung hat der Verwaltungsrat des Badischen Staatstheaters den nächsten Schritt für die Sanierung der Spielstätte beschlossen. Der Entwurf der Architekten wird weiter fortgeführt. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf 270 bis 325 Millionen Euro.
Der Vorentwurf der Architekten Delugan Meissl zur Sanierung und Erweiterung des Staatstheaters soll fortgeführt werden. Das beschloss der Verwaltungsrat in seiner Sitzung am Freitagnachmittag. Zudem soll die Umsetzung mit einem projektbegleitenden Kostencontrolling erfolgen. Das teilen das Staatstheater, das Wissenschaftsministerium und das Finanzministerium in einer Pressemeldung mit.
Kalkulation sei angemessen
Nach der Überarbeitung des Wettbewerbsergebnisses von 2014 lagen erstmals im Mai diesen Jahres Zahlen zu den voraussichtlichen Gesamtkosten des Projekts vor. Neben den Gesamtbaukosten von 200 bis 230 Millionen Euro sind dabei auch die Bauherrenrisiken, sowie nutzerspezifische Kosten wie Ausstattung enthalten. Auch abgebildet sind zusätzliche bauliche Maßnahmen wie die Gestaltung des Theatervorplatzes, die Baupreissteigerung seit der Wettbewerbsauslobung bis zur geplanten Umsetzung und die während der Bauzeit erforderlichen Kosten zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebs. Insgesamt ergibt das einen Kostenrahmen von 270 bis 325 Millionen Euro, sogenannte Vollkosten.
Diese Kalkulation sei verlässlich und die Planung für ein Staatstheater angemessen – das bestätigte ein externes Gutachten, heißt es in der Mitteilung. „Wir sind uns einig, dass wir das Projekt mit der notwendigen Sorgfalt weiter voranbringen wollen“, sind sich Kunstministerin Theresia Bauer, Finanzstaatssekretärin Gisela Splett und Oberbürgermeister Frank Menturp einig.
„Der Vorentwurf der Architekten wurde inzwischen durch ein externes Gutachten hinsichtlich Programm, Standards und Kosten plausibilisiert. Im Ergebnis stellt das Gutachten fest, dass die Planungsaufgabe aus künstlerischer, funktionaler und technischer Sicht gut gelöst wurde“, sagte Finanzstaatssekretärin Gisela Splett. Die für die Sanierung und Erweiterung des Badischen Staatstheaters angesetzten Bauwerkskosten und Kostenkennwerte seien plausibel und vergleichbar mit anderen Referenzprojekten.
Gemeinderat muss noch zustimmen
Auf Vorschlag der städtischen Mitglieder des Verwaltungsrats steht der Beschluss unter dem Vorbehalt der Entscheidung im Gemeinderat, eine Entscheidung soll es Ende September geben. Es gäbe von Seiten des Gemeinderats noch viele offene Fragen, außerdem bestehe intensiver Diskussionsbedarf über mögliche Einsparungen, heißt es in der Mitteilung.
OB von Projekt überzeugt
Für Oberbürgermeister Frank Mentrup sind die geplanten Maßnahmen eine Notwendigkeit für den Erhalt der Qualität der Kulturstadt Karlsruhe: „Das ist mir wichtig und das hat auch der Verwaltungsrat anerkannt. Die Erweiterung definiert zudem die städteräumlichen Beziehungen an dieser Stelle eu und setzt architektonische Akzente. Theater und Platz rücken dichter an die Innenstadt heran, die Verbindung zur Südstadt wird aufgewertet.“ Zudem gehe es auch um bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter.
Das Gutachten empfiehlt, die Ansätze für die Baunebenkosten und die Vorsorge für Baupreis- und Bauherrenrisiken nochmals zu betrachten sowie die Fassaden- und Dachkonstruktionen und die Proportionen der Foyerflächen mit Blick auf mögliche Optimierungen und Einsparpotenziale zu überprüfen. Mögliche Optimierungen sollen in die Planung eingearbeitet und die Kostenansätze gegebenenfalls nochmals angepasst werden.
Die Sanierung des Staatstheaters hatte Anfang Juni eine öffentliche Diskussion entfacht, nachdem die Kosten für das Gesamtprojekt bekannt wurden. Gegenüber Baden TV äußerte sich Peter Spuhler, Generalintendant des Badischen Staatstheaters, im Rahmen der Spielzeitbilanz auch zu diesem Thema. Mehr dazu hier.