Riesenschildkröten im Exotenhaus angekommen

Karlsruhe (pm/an) Schneeflocke und Odyssa sind im Karlsruher Zoo angekommen. Die beiden Seychellen-Riesenschildkröten haben heute im Heidelberger Zoo Dirk Eichmann und seinem Karlsruher Zookollegen Andreas Cunow kurz die Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Immerhin 80 Kilogramm bringt die 30-jährige Schneeflocke auf die Waage, die 20-jährige Odyssa ist da um eignes leichter.

Gemeinsam mit Sandra Reichler, Kuratorin des Heidelberger Zoos, hatte der stellvertretende Zoodirektor Dr. Clemens Becker am Mittwochmorgen die Übergabe übernommen. Der Umzug der beiden Tiere hatte sich um ein paar Wochen aufgrund einer Augenbehandlung verzögert. Die bei einem Tierwechsel übliche Quarantänezeit lief für Schneeflocke und Odyssa bereits in Heidelberg, sodass dem Einsetzten der Tiere direkt in die Karlsruher Schildkröten-WG nichts im Wege stand.
In Karlsruhe warteten Zooleiter Dr. Matthias Reinschmidt und das Exotenhaus-Team gespannt auf Schneeflocke und Odyssa. Tierärztin Anna Hein schaute sich ihre neuen Schützlinge kurz noch in der Transportbox an, dann ein letzter menschlicher Kraftakt mit Hilfe der stabilen Transportfolie – und Schneeflocke und Odyssa gingen erstmals im Gehege auf Erkundungstour. „Bei den Riesenschildkröten bleiben wir mit den Heidelbergern in Kontakt“, betonte Dr. Becker. Dort leben nun noch fünf Tiere, darunter zwei große Männchen mit über 200 Kilogramm. Schneeflocke und Odyssa waren in dieser Gruppe die kleinsten Tiere.
Besucherinnen und Besucher des Exotenhauses können die beiden Neuankömmlinge von den Karlsruher Tieren Alfred und Maja gut am Panzer erkennen: Alfred und Maja haben sehr ebenmäßige, runde Panzer, insbesondere Odyssas Panzer hat auffallende Wölbungen. Was bei der Schildkröte, die erst vor einem Jahr aus Privathand zum Heidelberger Zoo kam, auch an früherer falscher Fütterung liegen könnte. „Bei zu energiehaltigem Futter wachsen die Tiere zu schnell“, erläutert Exotenhaus-Revierleiterin Michael Gaum. Der Panzer „komme da nicht nach“, das wachse sich auch nicht mehr aus. Viel Raufaser, also viel Heu, sei das richtige, gesunde Futter.
Ob Alfred, der auf gut 15 Jahre geschätzt wird, bei seinen Damen für Nachwuchs sorgen wird? „Geschlechtsreif sind die Tiere erst mit mindestens 20 Jahre“, so Reinschmidt, „das kann also noch einige Jahre dauern.“ Aber das tolle und warme Tropenhaus biete die besten Voraussetzungen für Schildkröten-Minis, war er sich sicher.