Furtwangen/Karlsruhe (pm/yb) Der Schwimm-Marathon im Dienste der Wissenschaft biegt auf die Zielgerade ein. Mit am Mann der Scienion-Chip zur Analyse von Mikrooganismen im Rheinwasser.
Seit dem 28. Juli ist Andreas Fath, promovierter Chemiker und Professor für Physikalische Chemie und Analytik mit dem Schwerpunkt Umwelttechnik an der Hochschule Furtwangen (HFU), schwimmend im Rhein von dessen Quelle in den Schweizer Alpen zur 1.231 Kilometer entfernten Mündung in die Nordsee unterwegs. Gestern – nach nur 24 Tagen (inklusive dreier Ruhetage) – hat er kurz vor dem Zielort der 20. Etappe seiner Rhein-Durchquerung in Götterswickerhamm die 1.000-Kilometer-Marke übertroffen. Damit biegt das Projekt „Rheines Wasser“ langsam, aber sicher auf die Zielgerade ein.
Innovativer Analyse-Chip von Scienion im Einsatz:
Dabei kommt bei der Suche nach Krankheitserregern und anderen Mikroorganismen in den täglich dem Rhein entnommenen Wasserproben ein neuartiger Analyse-Chip zum Einsatz, dessen Prototyp der Projektpartner Scienion aus Berlin gemeinsam mit anderen entwickelt hat. Mit Hilfe des innovativen Chips, der im Rahmen des Projekts „microAqua“ der Europäischen Union entstanden ist, lassen sich in Multiparameter-Tests bis zu 150 Organismen gleichzeitig nachweisen: krankmachende Keime und toxische Algen ebenso wie sogenannte Bioindikatoren – zum Beispiel bestimmte Kieselalgen –, die nur bei guter Wasserqualität vorkommen.
„Die Qualität von Oberflächengewässern kostengünstig, effektiv und schnell zu analysieren, ist gerade im Sommer ein – im wahrsten Sinne des Wortes – heißes Thema. Das Forschungsprojekt ‚Rheines Wasser’ ist für uns daher eine wichtige Feldstudie zum Praxiseinsatz unseres neuen Chips“, erläutert Dr. Holger Eickhoff, Chef der Scienion AG, die sich auf die Analytik mittels Mikroarrays spezialisiert hat. „Nach der Probenaufbereitung finden die eigentliche Durchführung und Auswertung des Tests an der Hochschule Furtwangen und bei Scienion in Berlin statt. Ich bin sehr gespannt, welche Verteilung von Mikroorganismen wir von der Quelle bis zur Mündung des Rheins finden werden.“ Vorstellen wird Prof. Dr. Andreas Fath erste Ergebnisse seiner einzigartigen Vermessung des Rheinwassers auf dem Hansgrohe Wassersymposium am 13. November 2014.