Wörth/Stuttgart (pm/da) Trotz der Verzögerung bei der Sanierung der Rheinbrücke nahe Karlsruhe hält das Land Baden-Württemberg an dem bisherigen Verfahren fest. „Für das Land Baden-Württemberg ist das gewählte Bauverfahren, nämlich die Verstärkung der orthotropen Fahrbahnplatte mit dem UHPC-Verfahren weiterhin die bautechnisch beste und auch bewährte Möglichkeit zur Ertüchtigung der Rheinbrücke bei Karlsruhe“, so die CDU-Landtagsabgeordnete Christine Neumann-Martin. Sie hatte sich mit einer kleinen Anfrage an das baden-württembergische Verkehrsministerium gewandt.
Darin wollte Neumann-Martin wissen, wie sich die weiteren Verzögerungen der Bauarbeiten auf die Sanierung der Rheinbrücke auswirken und ob es Überlegungen gibt, ein anderes Verfahren für die Ertüchtigung der Brücke zu wählen. Die Sanierung der Rheinbrücke hatte sich zuletzt verzögert, weil es Probleme bei der Herstellung des hochfesten Betons gegeben hatte, der bei den Arbeiten verwendet werden soll. Das Verkehrsministerium rechnet aktuell mit einem Baubeginn Ende Oktober; ursprünglich sollte die Sanierung mit Beginn der Sommerferien Anfang August erfolgen.
Neumann-Martin kritisiert Planung der Bauarbeiten
Zwar ist aus Sicht von Neumann-Martin zu begrüßen, dass vor Beginn der eigentlichen Bauarbeiten sorgfältig geprüft wird – allerdings sei nicht nachvollziehbar, warum die möglichen praktischen Probleme für das Projekt, das seit 2011 geplant werde, erst jetzt zum Vorschein kommen, nachdem der Beginn schon mehrfach öffentlich angekündigt wurde. „Auch hat das Ministerium darauf verwiesen, dass Brücken in den Niederlanden bereits mit diesem Verfahren erfolgreich ertüchtigt wurden. Einige dieser Brücken seien deutlich länger und haben eine höhere Verkehrsbelastung als die Rheinbrücke bei Karlsruhe“, so Neumann-Martin weiter. Angesichts bereits erfolgreicher Projekte seien die Verzögerungen in diesem Fall umso weniger verständlich. Am geplanten Bauende im Dezember 2019 halten das Ministerium und das Karlsruher Regierungspräsidium fest; dafür sollen – entgegen den ursprünglichen Planungen – auch im Januar und Februar 2019 Bauarbeiten auf der Brücke durchgeführt werden. Zuletzt hatte auch das Aktionsbündnis Zweite Rheinbrücke das Verfahren kritisiert, weil aus seiner Sicht hochfester Beton verwendet werden soll, für den es keine Zulassung im Einzelfall gebe.