Reißleine gezogen: Pforzheimer Weihnachtsmarkt wird nun doch abgesagt

Pforzheim (pm/ks/msc) Keine 48 Stunden nach der Eröffnung des Pforzheimer Weihnachtsmarktes hat die Stadt die Reißleine gezogen und den Markt wieder abgesagt. Am heutigen Mittwoch haben die Stände zum letzten Mal geöffnet, morgen müssen die Schausteller abbauen. Die durch das Land vorgeschriebenen verschärften Regeln, die seit heute gelten, ließen sich in der Goldstadt nicht umsetzen, so die Pforzheimer Rathauschefs.

Am Mittwochvormittag hat sich die Stadtverwaltung mit den Schaustellern ausgetauscht und ihnen die Beweggründe für die Absage mitgeteilt. In der Runde der Schausteller sei Frustration und Enttäuschung spürbar gewesen, Schuldzuweisungen Richtung Stadt habe es aber nicht gegeben, so ein Pforzheimer Sprecher in einer Mitteilung. „Wir wissen im Rathaus um die Nöte der Beschicker, die jetzt zum 2. Mal hintereinander gehofft und gebangt haben und am Ende doch konstatieren müssen, dass das Virus stärker ist, als alle vernünftigen Vorsichtsmaßnahmen. Daher haben wir den Schaustellern den Verzicht auf Gebühren und die Übernahme von bestimmten Kosten durch uns zugesagt “, heißt es von Oberbürgermeister Peter Boch und Erster Bürgermeister Dirk Büscher gemeinsam.

Seit heute gelten auf den Märkten in Baden-Württemberg verschärfte Maßnahmen: Dazu zählt die 2G-Plus-Regel auf dem gesamten Markt, Maskenpflicht, Abstand und angesichts der hohen Zahlen in Pforzheim die Anwendung der 50 Prozent-Regel (nur noch die Hälfte der sonst üblichen Besucher dürfen auf den Markt). Dieses Regelwerk sei allenfalls auf einer sehr großen und abgesperrten Fläche darstellbar, aber allein deswegen und wegen des Themas Feuerwehr-Zufahrten in der Innenstadt nicht realisierbar. „Die 50-Prozent-Vorgabe macht eine wie vom Land Baden-Württemberg nun vorgeschriebene rechtskonforme Durchführung des Weihnachtsmarkts in der Innenstadt unmöglich, auch deswegen weil sich eine komplette Umzäunung des Weihnachtsmarkts hier nicht umsetzen lässt, ohne damit die Zugänglichkeit für den regulären Handel, Anlieger und Anwohner zu unterbinden“, so Boch und Büscher.